Die Vitamin B17 Krebstherapie Kompakt – alles auf einen Blick

Aspekte der Gerson Therapie

Die Gerson-Therapie

Inhaltsangabe:

Einleitung Teil 1

Die Einleitung Teil 2

Entgiftung in der Max Gerson Therapie

Der Rizinusöl Einlauf

Andere Einläufe

Der Kaffee-Einlauf

Die Ernährung nach Dr. med. Max Gerson

Die Saftkur

Das Krebskonzept nach Gerson

Die Desodifikation der Zellen

Das Oxidative Feuer

Der Lebersaft, eine oxidative Bombe

Die restlichen Arzneimittel der Gerson Kur

Die moderne Gerson Therapie

Die Diät nach Gerson

Die Hippokrates Suppe

Der Gerson-Frühstückshaferbrei


Einleitung Teil 1

Auf dieser Seite erhalten Sie einen vollständigen und umfangreichen Überblick über die Heilmethode der Gerson Therapie. Die folgenden Kapitel behandeln die Gerson Therapie, so wie sie aus den Originalschriften zu Lebzeiten von Dr. Gerson von ihm selbst mitgeteilt wurde. Ich stütze meine Angaben auf die Originalversionen seiner Bücher in der Zeit von 1930-1954. Ich habe versucht, all die Therapiekonzepte und Ernährungsempfehlungen so unverfälscht und original wie möglich, in diesen Text einfließen zu lassen. Es gab einen Arzt, der wie kein anderer Arzt Krebspatienten heilen konnte. Es gab einen Arzt der mehr Krebspatienten heilte, als jemals ein Arzt vor ihm, mindestens in der uns bekannten Neuzeit. Die positiven Behandlungsergebnisse konnten auch in der Folgezeit trotz allen medizinischen Fortschritte nicht wiederholt werden. Sein Name ist Dr. med. Max Gerson.

Was macht Dr. Max Gerson so besonders?

Wer ist er? Warum ist er kaum jemandem bekannt? Der große Menschenfreund und selbst Arzt Albert Schweitzer sagte über Dr. Max Gerson:

„Ich sehe in ihm einen der bedeutendsten Genies der Medizingeschichte. Viele seiner Ideen sind übernommen worden, ohne seinen Namen damit zu verbinden.“

Im Jahre 1954 veröffentlichte Dr. Max Gerson ein Buch mit dem Namen: eine Krebstherapie, 50 Fälle. In diesem Buch stellte er erstmalig sein gesamtes Therapiekonzepte vor und ergänzte die theoretischen Ausführungen mit 50 geheilten Patienten, die vorher Krebs hatten und nach der Behandlung vollkommen krebsfrei waren. Ja, Sie haben richtig gelesen: 50 geheilte Krebsfälle. Nicht etwa gelinderte Symptome, eine verlängerte Überlebenszeit, Verbesserung der Lebensqualität, nein, geheilte Krebsfälle. Das Wort Heilung kommt in unserer modernen Medizin gar nicht mehr vor. Eine Heilung ist nach der Definition der Schulmedizin ein Überleben einer Krebserkrankung über fünf Jahre hinaus. Einen höheren Anspruch hat die Schulmedizin nicht. Von Heilung sprechen sie nicht. Entscheiden Sie selbst, ob wir bei dieser Definition wirklich von einer Heilung sprechen können.

 

Heilung von Krebs

Ich selbst kann auf 35 Jahre ärztliche Arbeit mit Krebspatienten zurückblicken. Auch ich habe immer wieder erleben dürfen, dass es zu unerwarteten positiven Krankheitsverläufe bei meinen Patienten gekommen ist. Jedes Mal war das ein Anlass großer Freude und löste in mir den Wunsch aus, diese Erfolgsgeschichte bei dem nächsten Patienten wiederholen zu können. Aber immer wieder wurde ich auch enttäuscht. Was bei dem einen erfolgreich war, musste beim nächsten Patienten nicht unbedingt genauso hilfreich sein. Aus reinen Pragmatismus habe ich dann begonnen, verschiedene erfolgversprechende Therapiemethoden miteinander zu verbinden, damit die Wahrscheinlichkeit einer überdurchschnittlich positiven Reaktion vergrößert wird. Das ist mir in der zunehmenden Zeit immer besser gelungen.

Doch muss ich ehrlichkeitshalber zugeben und das gilt für alle anderen Ärzte und Therapeuten der heutigen Zeit ebenfalls, die eigenen Erfolgsgeschichten kommen nicht an die Krankenberichte von Dr. Max Gerson heran. Im Laufe der Jahrzehnte habe ich auch eine Unzahl von Patienten getroffen, die alle verschiedene therapeutischen Möglichkeiten im schulmedizinischen, wie auch im alternativmedizinischen Bereich ausgeschöpft haben.

Auch von diesen Patienten habe ich niemals erfahren, dass wir mit einer gewissen Sicherheit davon ausgehen konnten, dass die Therapie erfolgreich sein wird. So habe ich im Laufe der Zeit einen großen Überblick über die Möglichkeiten eine Krebs-Erkrankung zu behandeln und deren Erfolgsaussichten, bekommen.

Max Gerson Therapie im Ausland

Auf den Bahamas, in Mexiko und Ungarn gibt es Kliniken, die sich zur Aufgabe gemacht haben, die Gerson Kur originalgetreu durchzuführen. Immer wieder hörte ich von erfolgreichen Behandlungsergebnissen, konnte aber keines dieser Ergebnisse evaluieren. Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Einrichtungen überhaupt nicht an die Erfolgsgeschichte der echten Gerson Therapie, wie sie zu Lebzeiten dieses großen Arztes durchgeführt wurde, heranreichen können. Es bleibt festzuhalten, dass es in der heutigen Zeit keinen Therapeuten gibt, der die Erfolge wiederholen konnte, wie sie in diesen Buch „Eine Krebstherapie – 50 Fälle “ beschrieben wurden. Der Titel ist so bescheiden einfach und enthält doch unglaubliches Wissen. Gehen wir einfach einmal logisch einen Gedankenweg gemeinsam durch und folgende nur der Erkenntnis und versuchen herauszufinden, inwieweit die Krankengeschichten bei der Gerson Therapie der damaligen Zeit der Wahrheit entsprechen.

Die Gerson Therapie heute analysiert

Wenn es noch niemandem gelungen ist, weder in der Selbsttherapie noch in entsprechenden stationären Einrichtungen, die Erfolge der echten Gerson-Therapie zu wiederholen, muss irgendwo ein systemischer Fehler vorliegen. Das legt die Logik nahe. Versuchen wir, das Ganze rückwärts anzugehen: Kümmern wir uns nicht um die heutigen wissenschaftlichen Standards und praktischen Erfahrungen, sondern nähern wir uns dem Thema vom Ergebnis her an: Es liegen unzweifelhaft 50 Dokumente von Krankengeschichten vor, die an Krebs erkrankt waren und alle ausnahmslos über Jahre, manche sogar über Jahrzehnte, gesund geblieben sind und nie wieder Krebs bekamen.

Teilweise wurden die Lebensgeschichten dieser Patienten über Jahrzehnte verfolgt, und es traten in keinem einzigen Fall Neuerkrankungen auf. Aus einer logischen und wertfreien Perspektive gibt es nur zwei Möglichkeiten:

  • Alles was Dr. med. Max Gerson veröffentlicht hat sind Fantasiegeschichten und alle vorliegenden Dokumente sind Fälschungen. Dr. Gerson ist ein Lügner und Fälscher.

Oder:

  • Er hat zu seinen Lebzeiten eine Therapie entdeckt und realisiert, die einzigartig Krebszellen abtöten kann und hunderten von Patienten, das Leben gerettet hat.

 

Die Krankengeschichten

Wir wollen herausfinden, welche dieser beiden Möglichkeiten am wahrscheinlichsten ist. Wenn wir ganz objektiv an dieses Thema herangehen und alle Emotionen und Vorurteile beiseite lassen, unser Ego herausnehmen und keine vorgefertigte Meinung haben, betrachten wir die uns vorliegenden Dokumente und unbestreitbaren Tatsachen.

Das Originalbuch von Dr Gerson: „Eine Krebstherapie – 50 Fälle“ besteht aus zwei Teilen. Im ersten Abschnitt wird über die Theorie der Krebstherapie von Dr. Gerson berichtet und dieser Abschnitt endet damit, dass er konkrete Anweisungen gibt, wie diese Behandlung in der Realität umgesetzt werden soll. Dann folgt ein Dokumentationsteil. Dieser Teil ist besonders interessant. Er beschreibt medizinisch sehr genau die Krankheitsverläufe von schwer an Krebs erkrankten Patienten und dokumentiert diese mit Röntgenbildern. Das ist für den Mediziner von besonderer Bedeutung. Diese Vielzahl der Röntgenbilder zeigt sehr genau auf, wie so eine Behandlung verlief und welches Ergebnis am Ende erreicht wurde.

Die Vielzahl der Röntgenaufnahmen, zu Beginn der Behandlung und nach erfolgreichem Abschluss sowie einige Wochen und Jahre später, können für eine objektivierbare Überprüfung der Behandlungsergebnisse herangezogen werden. In unseren Tagen müsste man da sehr vorsichtig sein. Heute gibt es Photoshop und eine unendliche Möglichkeit, derartige Fotografien zu manipulieren. Aber in den vierziger und fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts gab es das nicht. Röntgenbilder anzusehen und zu vergleichen und festzustellen, ob es sich dabei immer um den gleichen Patienten handelt, ist für einen erfahrenen Radiologen recht sicher durchführbar. Dafür braucht es medizinische Fachkenntnisse und ein umfangreiches Wissen über radiologische Befunde.

Ich habe mit einem sehr erfahrenen Facharzt für Radiologie jedes einzelne Bild studiert und wir kamen unabhängig voneinander zu dem Ergebnis, dass es sich zweifelsfrei um die gleichen Patienten zu unterschiedlichen Zeitpunkten der Behandlung handelte. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei um Fälschungen handelt, geht gegen null. Diese Patienten haben existiert. Interessant ist auch noch zu wissen, dass Max Gerson ein weiteres Buch in Vorbereitung hatte, das noch eine Vielzahl mehr Patientengeschichten enthielt, man vermutet bis zu 500, die auf eine eigenartige Weise verschwunden sind.

Die Anhörung des Dr. Max Gerson

Es gibt noch einen weiteren interessanten Aspekt. 1946 wurde Dr. Gerson zu einer Anhörung des US- Senats eingeladen, um dort seine Therapie vorzustellen, damit entschieden werden sollte, ob diese Therapie zu den Standardbehandlungsmethoden bei Krebserkrankten gehören könnte. Diese Aufgabe nahm Dr. Gerson sehr ernst. Neben einem ausführlichen wissenschaftlichen Bericht brachte er auch Zeugen für diese Anhörung mit. Dabei handelte es sich um 25 Personen, die zuvor unheilbar an Krebs erkrankt waren und sich jetzt vollkommener Gesundheit erfreuten. Jeder dieser Fälle war ausführlich dokumentiert worden und jeder Patient stand zu einer Befragung zur Verfügung. Mir ist nicht bekannt, ob diese Befragungen der geheilten Patienten überhaupt stattgefunden haben. Tatsache ist aber, dass die Kommission die Untersuchung negativ abschloss, also auch in Zukunft wird die Dr. Gerson Therapie nicht zu den wissenschaftlich anerkannten Behandlungsmethoden zählen. Aber wer hätte das auch anderes erwartet. Auch damals schon, war die Macht von Big Pharma unermesslich groß. Viel interessanter ist aber, dass Dr. Gerson diese Zeugen aufrufen wollte.

Betrachten wir diese Tatsache wieder unter dem Aspekt, können wir den Daten, die uns Dr. Gerson überlassen hat, vertrauen?

Es ist schwer vorstellbar, dass eine so große Gruppe von Patienten aufgebracht werden konnte, die bereit gewesen war, erfundene Krankengeschichten, wenn es denn solche gewesen sein sollten, über sich selbst, vor einem so wichtigen Gremium als Zeugen auszuführen, noch dazu sind falsche Aussagen vor solchen Anhörungen strafbar, bis hin zu Gefängnis. Das ist schlichtweg unmöglich. Diese Patienten muss es zweifelsohne gegeben haben.

Zusammengefasst

Fassen wir einmal die Tatsachen zusammen. Die Vielzahl der geheilten Patienten und deren Krankengeschichte sind eindeutig und echt. Zu einer anderen Meinung kann man eigentlich nicht kommen. Also ist es Dr. Gerson gelungen, einen Großteil seiner Patienten die Gesundheit zurück zu geben. Das ist eine großartige Leistung, die nicht wiederholt werden konnte. Allein diese Tatsache genügt, die Therapie ernst zu nehmen und wirklich genau anzuschauen. Es ist logisch und konsequent, die Originalunterlagen und Beschreibungen der Behandlungsmethode in jedem seiner Einzelteile zu analysieren, ohne dabei wertend zu beurteilen oder angeblich neuere wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Medizin kritisch hinzuzuziehen. Denn wenn wir logisch und systematisch, der Erkenntnis folgend die Behandlungsergebnisse der Gerson Therapie betrachten, dass nachdem Dr. Gerson verstorben war, keine Therapie je so erfolgreich war, müssen wir der Frage nachgehen, warum das so ist. Es gibt schließlich Kliniken und vielerlei Ärzte, die diese Therapie noch heute durchführen. Woran liegt es, dass diese Therapeuten und deren Einrichtungen keinen so zuverlässigen Heilerfolge haben?

Genau betrachtet kann es nur an einem systematischen Fehler liegen.

Was meine ich damit?

Es gibt eine Unbekannte oder einen einzelnen Aspekt der nicht genug in der Vergangenheit berücksichtigt wurde und dadurch zu einer Ungenauigkeit der Behandlung führte, die letztendlich dem Erfolg bis heute im Wege steht. Wie können wir den Faktor X herausfiltern? Das geht eigentlich logischerweise nur durch die exakte Wiederholung der therapeutischen Maßnahmen ohne auch einen Fingerbreit von den Vorgaben von Dr. Gerson abzuweichen. Wir müssen uns also die Originalarbeiten ganz genau ansehen. Hierfür gehen wir am besten den Weg vom Allgemeinen zum Detail. Betrachten wir erst einmal die Dr. Gerson Kur ganz allgemein, so wie sie sich uns beim ersten Kennenlernen vorstellt.


Gerson Kur: Einleitung Teil 2

Bei der Gerson Kur handelt sich um eine Ernährungstherapie, die im ersten Augenblick recht streng wirkt. Würden wir nur auf die Ernährungstherapie bei der Gerson Kur sehen, würde sich schnell der Eindruck einstellen, es handelt sich dabei um eine vegane, rohkostlastige Ernährungsform. Aber wie sieht das jetzt im Detail aus?

Gerson Therapie Ernährungsplan

Betrachten wir zuerst einmal ganz allgemein die Ernährungsvorschläge der Gerson Therapie: so stehen gekochtes Gemüse, frisch gepresste Säfte, Salate und Rohkostspeisen im Vordergrund. Verboten sind sämtliche tierische Produkte und auch Fette werden nur in ganz kleinen Mengen verwendet. Das erscheint erst einmal wenig aufregend und gerade in unserer Zeit gibt es eine Vielzahl von Menschen, die genau diese Ernährung einhalten. Es sind die so genannten veganer.

Sind die Veganer gesünder? Haben sie weniger Krebs?

Diese Frage ist schwer zu beantworten, sicherlich zeigen eine Vielzahl von Studien, dass diese Art veganer Ernährung seltener zu Krebs führen.

Aber kann das auch dann jemanden helfen, der bereits erkrankt ist und vielleicht sogar sehr schwer erkrankt ist. Vielleicht sogar als unheilbar gilt. Ich glaube kaum. Die vegane Ernährung ist sicherlich für die Gesundheit und Stabilisierung von erkrankten Krebspatienten sinnvoll. Hier allein kann also der Schlüssel zum Erfolg der Dr. Gerson Therapie nicht liegen.

Frischgepresste Säfte

Die frischgepressten Säfte spielen eine zentrale Rolle. Sie sollen bis zu 13 Mal pro Tag, also fast stündlich frisch hergestellt und sofort getrunken werden. Auch spielt die Art der Zubereitung eine entscheidende Rolle.

Das Gemüse und Obst müssen in einer Saftpresse ausgequetscht werden. Es dürfen zum Beispiel keine Zentrifugen verwendet werden. Der Zustand des Saftes muss so natürlich wie möglich sein und reich an Enzymen, natürlichen Vitaminen und Mineralien und selbstverständlich sollten die Zutaten aus biologischem Anbau stammen. Also haben wir es mit den Säften, vor allem mit der Anzahl der Säfte, um eine spezielle Methode und Besonderheit der Gerson Therapie zu tun. Wenn wir uns die ganze Therapie im Detail anschauen, werden wir noch einige Aspekte der Safttherapie entdecken, die uns dann weiter in die Tiefe führen werden.

Ein weiterer Aspekt, auf den Dr. Gerson besonderen Wert gelegt hat, war die Qualität der Nahrungsmittel. Jetzt müssen wir natürlich sehen, dass unsere heutigen Nahrungsmittel sich sehr stark von den damaligen Gemüse und Obstsorten unterscheiden. Damals war mit Sicherheit die chemische Industrie nicht so weit in die Landwirtschaft eingedrungen wie heute. Trotzdem stellte schon Dr. Gerson fest, dass die Qualität der Lebensmittel in den dreißiger und vierziger Jahren des 20. Jahrhundert im Vergleich zu den Jahrzehnten davor, bereits einen Mangel an Mineralien und natürlichen Vitaminen aufweisen.

Wie viel schlimmer ist es heute. Zum Glück haben wir aber doch die Möglichkeit immer wieder auf biologische und biologisch dynamisch angebaute Gemüse- und Obstsorten zurückgreifen zu können. Wir können uns auf jeden Fall der Qualität, die Dr. Gerson für die Herstellung der Heilmittel als Lebensmittel forderte, annähern. Also ist die Verwendung von biologisch angebauten Nahrungsmittel essenziell wichtig für den Erfolg der Gerson Therapie.

Hier soll es erst einmal dabei bleiben. Wir haben einen starkem Rohkostanteil durch die frischgepressten Säfte, ergänzt durch gekochtes Gemüse.Auch die Art und Weise wie das Gemüse gegart werden, wird noch in den nächsten Kapiteln eine Rolle spielen.


Entgiftung in der Max Gerson Therapie

Die Entgiftung, oder modern gesagt „Detox“, ist ein Aspekt von großer Bedeutung innerhalb der Gerson-Therapie. Sie besteht aus zwei Teilen: dem Prozess der Aufnahme von Substanzen in den Körper und dem Ausscheiden von Abbauprodukten und Giften. Die hauptsächlich aufgenommenen Substanzen sind Nahrungsmittel und Getränke. Durch eine vegane, rohkostbetonte Ernährung stellen wir sicher, dass nur qualitativ hochwertige, biologische Nahrungsmittel in natürlicher Qualität aufgenommen werden, wie zuvor beschrieben.

Auch alle Flüssigkeiten, die bei der Kur verwendet werden, sind entweder biologischen Ursprungs oder frei von jeglichen Mineralien, die künstlich hinzugefügt hätte werden können.

Schlüssel der Entgiftung

Der zweite Aspekt betrifft die Ausleitung, also was aus dem Körper herauskommt und wie wir eine maximale Entgiftung erreichen. Zwei Organe spielen dabei eine Schlüsselrolle: der Darm und die Leber. Das ist das Prinzip aller Fastenkuren, die eine maximale Ausscheidung von Stoffwechselabbauprodukten fördern. Wie kann das optimiert werden?

Beginnen wir mit dem Darm. Der Darm spielt eine entscheidende Rolle bei der Gerson Kur. Einmal muss die Nahrung so ausgewählt werden, dass sie so darmschonend wie möglich ist und  zum anderen müssen Methoden angewendet werden, den Darm zu reinigen. Über die Ernährung wird an anderer Stelle noch einmal genauer berichtet. Ich weise auf die vorhergehenden Beiträge hin, wo wir einige Informationen über die allgemeine Ernährungsregeln bei der Gerson Kur sprechen.

Darmreinigung allgemein

Kommen wir nun zur Darmreinigung. Ein altes Verfahren ist der Einlauf, bei dem größere Mengen Flüssigkeit in den Enddarm eingeführt werden. Hierzu verwendet man einen Irrigator, ein Gerät, das einem Infusionsbesteck sehr ähnlich ist. Solche Geräte sind in Gesundheitsfachgeschäften erhältlich. Die Einläufe dienen dazu, Flüssigkeiten in den Enddarm zu bringen, die vor allem die Schleimhäute von Schlackenstoffen befreien. Deshalb beginnt jede Fastenkur mit diesen hohen Einläufen.

Darmreinigung in der Gerson Therapie

In der Gerson-Kur kommt der Reinigung besondere Aufmerksamkeit zu. Mindestens alle zwei Tage sollte ein hoher Einlauf durchgeführt werden, bei hartnäckigen Fällen und schweren Erkrankungen sogar täglich. Es gibt ein weit verbreitetes Missverständnis über die Gerson-Kur und Kaffeeeinläufe, das aufgeklärt werden muss.

Diese Kaffee Einläufe nach Dr. Gerson sind aber keine Einläufe im herkömmlichen Sinn und ich werde im nächsten Abschnitt genauer darauf eingehen.

Wir sprechen hier von den hohen Einläufen, die ausschließlich zur Darmreinigung dienen.

Die hohen Einläufe nach Gerson enthalten zwar auch eine gewisse Menge Kaffee, aber der Kaffee ist nicht von entscheidender Bedeutung und nur ein zusätzliches Ingredienz. Der Zweck des hohen Einlaufs ist ganz anders als bei dem Kaffeeeinlauf.

Es ist entscheidend, diese beiden Verfahren auseinanderzuhalten, da sonst schwere Fehler gemacht werden können, die die gesamte Therapie in Frage stellen. Daher ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass die originale Gerson-Therapie durchgeführt wird und die Begriffe nicht durcheinander gebracht werden.

Warum ist dieser Unterschied so wichtig?

Dieser Unterschied ist wichtig, um zu verstehen, wie das Gerson-Prinzip funktioniert. Es handelt sich um eine maximale Entgiftung des Körpers, wobei der Darm maßgeblich an dieser Entgiftung beteiligt ist. Der hohe Einlauf dient ausschließlich dazu, Schlackenstoffe aus dem Darm zu entfernen und gleichzeitig Raum für weitere Entgiftungsprozesse zu schaffen, um die Schleimhaut des Enddarms sauber und frei zu halten. Die Bestandteile des Einlaufs sind dabei besonders. Der wichtigste Einlauf ist der Rizinusöl-Einlauf, aber auch Kamillentee- und Grünblättersafteinläufe spielen eine große Rolle.


Der Rizinusöl Einlauf

Nun zum Rizinusöl-Einlauf, einer der intensivsten Methoden der Darmreinigung. Dieses Verfahren kann den Körper extrem belasten und muss daher sehr behutsam durchgeführt werden. Dennoch ist es ein wesentlicher Bestandteil der Gerson-Kur.

Ablauf des Rizinusöl Einlaufs

Wie wird der Rizinusöl-Einlauf durchgeführt? Zunächst einmal nimmt man am Tag des Rizinusöl-Einlaufs um 10:00 Uhr morgens zwei große Esslöffel Rizinusöl ein und trinkt anschließend eine Tasse schwarzen Kaffee, gegebenenfalls sogar mit etwas Zucker. Der Zweck des Kaffees ist es, die mögliche Übelkeit, die durch das Rizinusöl verursacht werden kann, zu verringern. Sollte sich keine Übelkeit einstellen, kann und sollte auf den Kaffee verzichtet werden. Um 15:00 Uhr, also 5 Stunden später, folgt der eigentliche Einlauf mit Rizinusöl.

Man stellt eine Seifenlösung aus 1 l warmem Wasser und etwas Neutralseife her, in die 3-4 Esslöffel Rizinusöl und einen Esslöffel Ochsengalle verrührt werden. Diese Mischung wird in einem Glas- oder Porzellangefäß aufbewahrt.

Anschließend rührt man kräftig in der Flüssigkeit, bis sie eine milchige Konsistenz annimmt, und fügt 30 Tropfen einer Koffeinlösung hinzu, die in der Apotheke erhältlich ist.

Das Rezept für die Koffeinlösung ist wie folgt:

Rp.:

Coffeinbenzoat   5.0
Kaliumcitrat       5.0
Aqu. des.       ad 100.0

M. f. Mix.
D.S.: Lösung für einen Einlauf,  30 Tropfen pro Anwendung

Anwendung

Der Liter der so hergestellten Flüssigkeit wird in den Irrigator gegeben und dann bei Körpertemperatur in den Enddarm eingeführt. Während des Einlaufs sollte die Flüssigkeit ständig in Bewegung gehalten werden, damit sich das Öl nicht absetzt. Je besser die Emulsion hergestellt wurde, desto effektiver ist die Wirkung.

Es kann hilfreich sein, das Ganze zunächst einmal als Trockenübung durchzuführen. Das bedeutet, man sollte vor dem eigentlichen Einlauf einmal eine Testlösung herstellen, um ein Gefühl für die Konsistenz der Flüssigkeit zu bekommen und Sicherheit bei der Anwendung zu erlangen. Es ist sehr wichtig, darauf zu achten, dass die Flüssigkeit Körpertemperatur hat. Sie sollte weder zu kalt noch zu warm sein, da dies zu heftigen Reaktionen führen kann. Nachdem die Flüssigkeit in den Enddarm eingeführt wurde, sollte sie mindestens 10 Minuten im Körper gehalten werden, um ausreichend Zeit zu haben, an den Schleimhäuten des Darms zu wirken.

Danach ist ein Toilettengang notwendig.


Andere Einläufe der Gerson Therapie

Wir wenden uns nun anderen Formen der Einläufe zu, die in der Gerson-Therapie verwendet werden. Dazu gehören der Kamillentee-Einlauf und der Grünblättersaft-Einlauf.

Der Kamillentee-Einlauf kann immer dann angewendet werden, wenn der Rizinusöl-Einlauf zu aufwändig ist oder den Körper zu sehr belastet hat. Wie wird ein Kamillentee-Einlauf hergestellt?

Rezept für den Kamillentee-Einlauf

Man nimmt eine ganze Tasse voll Kamillenblüten und gibt sie in 1 l kaltes Wasser. Das Wasser wird zum Kochen gebracht und vom Herd genommen. Die Flüssigkeit lässt man 30 Minuten in einem geschlossenen Topf ziehen. Danach wird der Tee abgeseiht und in ein anderes Gefäß gefüllt. Man hat nun einen Extrakt, den man mehrere Tage im Kühlschrank aufbewahren kann.

Anwendung des Kamillentee-Einlaufs

Für den Einlauf nimmt man knapp 1 l warmes Wasser (dabei sollte man darauf achten, dass es Körpertemperatur hat) und gibt ein halbes Glas des hergestellten Kamillenextrakts dazu. Zusätzlich verwendet man 30 Tropfen der in der Apotheke hergestellten Koffeinlösung. Man verwendet die hergestellte Lösung ebenso, wie beim Rizinusöl-Einlauf. Dieser Einlauf wirkt viel sanfter und beruhigender auf die Schleimhäute als der Rizinusöl-Einlauf und ist eine gute Alternative zu den anderen Einläufen.

Der Grünblättersaft Einlauf

Beim Grünblättersaft-Einlauf stellt man einen frisch gepressten Saft aus grünen Blättern und grünem Gemüse her. Die Beschreibung für die Herstellung von frischen Gemüsesäften findet man im Abschnitt über die Herstellung von Säften. Dieser frisch hergestellte Saft hat die gleiche Funktion wie der Kamillentee beim oben beschriebenen Einlauf.

Herstellung des Grünblättersaft-Einlaufs

Man erwärmt etwa 1 l Wasser auf Körpertemperatur und gibt ein halbes Glas des grünen Safts hinzu. Bei diesem Einlauf werden keine Koffeintropfen benötigt.

Anwendung

Der Grünblättersaft-Einlauf hat eine besondere therapeutische Wirkung bei allen Entzündungen im Enddarm und bei Erkrankungen des Dickdarms und des Afters. Er eignet sich besonders bei allen Arten von Krebserkrankungen in diesen Körperregionen. Zudem kann man die hergestellte Flüssigkeit in verdünnter Form als Kompresse oder Wickel auf entzündliche oder eitrige Stellen geben. Hierzu tränkt man Mullkompressen mit der Flüssigkeit und legt sie für mehrere Stunden auf die betroffene Stelle. Beachten Sie bitte, dass Sie den Saft nicht pur, sondern immer in verdünnter Form verwenden sollten (ein Teil Wasser mit einem Teil grünem Saft vermischen).

Allgemeine Informationen zur Durchführung von Einläufen

Ein paar allgemeine Hinweise zur Durchführung von Einläufen:

Während eines Einlaufs soll der Patient in der Regel auf der linken Seite liegen. Dies wird als Linksseitenlage bezeichnet. Der Grund dafür liegt in der Anatomie des Dickdarms. Der Dickdarm verläuft im Körper von rechts nach links und endet am Rektum. Wenn der Patient auf der linken Seite liegt, ermöglicht dies, dass die Flüssigkeit des Einlaufs durch die Schwerkraft leichter entlang des natürlichen Verlaufs des Dickdarms fließen kann.

Diese Position erleichtert das Erreichen des Sigmoids und des absteigenden Kolons, was den Einlauf effektiver macht. Es kann auch helfen, Beschwerden zu verringern und die Flüssigkeit tiefer in den Dickdarm zu leiten, was bei therapeutischen Einläufen der Gersontherapie nützlich ist.

Während des Einlaufs sollte der Patient sich auf der linken Seite liegen und die Knie anziehen. Durch tiefes Einatmen zieht er die Flüssigkeit in den Körper hinein und schaltet dabei die Bauchpresse aus. Einläufe sollten immer etwa 10-15 Minuten im Darm festgehalten werden, danach ist ein Toilettengang notwendig.


Der Kaffee-Einlauf in der Gerson Therapie

Betrachten wir einen Aspekt der Gerson-Therapie, der am häufigsten missverstanden wird und zu Fehlern in der Anwendung führt: den Kaffee-Einlauf. Wenn man das Internet durchsucht oder die einschlägigen Publikationen und Bücher liest, könnte man den Eindruck gewinnen, dass der Gerson-Kaffee-Einlauf identisch mit anderen Einläufen ist.

Ein weit verbreitetes Missverständnis

Ein grundlegendes Missverständnis liegt diesem Eindruck zugrunde. Oftmals wird jeder Vorgang, bei dem Flüssigkeit in den Enddarm eingeführt wird, als Einlauf bezeichnet. Möglicherweise wurde dies in der Original-Literatur von Dr. Gerson nicht klar dargestellt. Die Wirkungsweise des hohen Einlaufs und des Kaffee-Einlaufs unterscheiden sich jedoch fundamental.

Obwohl die Herstellung der Flüssigkeit und die Anwendungsweise ähnlich sein können, sind es dennoch völlig verschiedene Therapieverfahren.

Unterschiedliche Ziele der Einläufe

Diese Verwechslung kann zu fundamentalen Fehlern und sogar zu Anwendungen führen, die den Erfolg der Kur beeinträchtigen. Während hohe Einläufe zur Reinigung des Darms dienen und die Entgiftung und Entschlackung über die Darmschleimhaut fördern, zielt der Kaffee-Einlauf hauptsächlich auf die Aktivierung der Leber ab.

Kaffee-Einlauf als Aktivierungsmethode

Da sich im Enddarm viele venöse Blutgefäße befinden, die alle eine Verbindung zur Pfortader und somit zur Leber haben, wird beim Kaffee-Einlauf die Fähigkeit der Schleimhaut zur Flüssigkeitsaufnahme genutzt. Die Flüssigkeit gelangt direkt über das venöse System in die Leber, wo die Inhaltsstoffe des Kaffees – wie Palmitat-Verbindungen, Koffein, Theobromin und Theophyllin – die Blutgefäße und Gallengänge erweitern und die Darmperistaltik anregen.

Im Gegensatz dazu, wenn Kaffee getrunken wird, passiert er den Magen, wird im oberen Darmbereich resorbiert und beeinflusst dann verschiedene Organsysteme, bevor er die Leber erreicht.

Andere Wirkung des Kaffee-Einlaufs

Da der Kaffee beim Einlauf direkt in die Leber gelangt, kann er unmittelbar die Leberzellen anregen, was zu einer verbesserten Stoffwechsel- und Entgiftungsleistung führt. Das Hauptziel des Gerson-Kaffee-Einlaufs ist also die Leberaktivierung und nicht die Darm-Entgiftung.

Materialien für den Kaffee-Einlauf

Zur Anwendung: Trotz der oben genannten Unterschiede ist es technisch gesehen nicht wirklich ein Einlauf, sondern eher ein Klistier. Für Klistiere werden spezielle Bälle verwendet.

Die praktische Seite

Um die Kaffee-Lösung herzustellen, nehmen Sie bitte auf 1 l Wasser drei Esslöffel gemahlenen Kaffee (kein Instant Kaffee). Kochen Sie diese Mischung 3 Minuten lang und lassen Sie den Kaffee anschließend 10 Minuten ziehen. Für den Kaffee-Einlauf, der eigentlich ein Klistier ist, verwenden Sie 150 ml der abgekühlten Lösung.

Anwendung der Kaffee-Klistiere

Dr. Gerson empfiehlt bis zu 13 Anwendungen pro Tag. Die genaue Anzahl hängt von Ihrer Konstitution ab. Im Gegensatz zu vielen Beschreibungen handelt es sich hierbei nicht um einen Einlauf, sondern um ein Klistier, auch wenn der Begriff „Einlauf“ häufig fälschlicherweise verwendet wird.

Klistiere werden mit sogenannten Klistierbällen durchgeführt. Diese Bälle sind in gut sortierten Gesundheitsgeschäften erhältlich. Es handelt sich um runde, meist rote Gummibälle mit einer Spitze, die in den Enddarm eingeführt wird. Ein solcher Ball fasst etwa 150 ml Flüssigkeit, genau die Menge, die Sie für diese Anwendung benötigen. Verwenden Sie bitte etwas Vaseline, um die Anwendung schmerzfrei zu gestalten.

Nun zur praktischen Durchführung:

Zuerst stellen Sie die Kaffee-Lösung her. Es gibt viele komplexe Anweisungen, die die Angelegenheit unnötig komplizieren, ohne echten Mehrwert zu bieten. Sie können einen ganz gewöhnlichen Kaffee verwenden, den Sie möglicherweise bereits zu Hause haben (kein Instant-Kaffee). Nehmen Sie auf 1 Liter Wasser drei Esslöffel gemahlenen Kaffee und lassen Sie ihn 3 Minuten auf kleiner Flamme köcheln. Danach ziehen Sie den Kaffee für 10 Minuten. Gießen Sie ihn anschließend durch ein Sieb – so erhalten Sie 1 Liter Flüssigkeit für die Klistieranwendung.

Es ist praktisch, die gesamte Tagesmenge auf einmal zuzubereiten. Für die eigentliche Anwendung nehmen Sie dann 150 ml der vorgekochten Flüssigkeit und lassen sie auf Körpertemperatur abkühlen oder erwärmen sie entsprechend. Füllen Sie den Gummiball mit dem abgekühlten Kaffee.

Legen Sie sich auf die linke Seite und führen Sie die Flüssigkeit in den Darm ein. Verwenden Sie hierbei den entsprechenden Klistierball. Für eine schmerzfreie und leichte Anwendung und geben Sie auf die Spitze etwas Vaseline.

Versuchen Sie, die Flüssigkeit für etwa 12 bis 15 Minuten zu halten. In dieser Zeit kann die gesamte Flüssigkeit von der Darmschleimhaut aufgenommen werden. Falls nicht, warten Sie ein paar Minuten länger und gehen dann zur Toilette.

Weshalb wirkt diese Methode so effektiv? Alle 3 Minuten durchläuft das gesamte Blut des Körpers einmal die Leber. Durch das Koffein weiten sich die Blutgefäße, einschließlich der Pfortader in der Leber, und die Gallengänge öffnen sich, was den Gallenfluss anregt. Gleichzeitig entspannt sich die glatte Muskulatur um die inneren Organe. Das Blutserum und seine Komponenten werden bei jedem Durchgang durch die Leber, wo das Koffein wirkt, entgiftet.

Da die Verabreichung des Kaffee-Klistiers vergleichsweise einfach ist, können Sie diese Methode problemlos mehrmals am Tag anwenden. Je häufiger Sie das Klistier verwenden, desto effektiver wird die Entgiftungsfunktion der Leber.

Interessanterweise berichten viele Patienten von spürbaren, direkten Effekten. Sie fühlen sich wacher, energiegeladener und Schmerzpatienten berichten häufig über eine deutliche Schmerzlinderung.

Dieser Teil der Entgiftungstherapie ist daher ein essenzieller Bestandteil der Gerson-Kur. Eine falsche Anwendung kann jedoch den Erfolg der gesamten Behandlung behindern.


Die Ernährung nach Dr. med. Max Gerson

Kommen wir zur anderen Seite der Detox- und Entgiftungstherapie: dem, was in den Körper gelangt. Damit befinden wir uns direkt im Zentrum der Ernährungsfrage.

Die Gerson-Ernährung basiert auf zwei wesentlichen Aspekten: einer rein pflanzlichen, schonend zubereiteten Kost und der regelmäßigen Einnahme von frisch gepressten Säften.

Die Ernährung:

Dr. Gerson empfiehlt ausschließlich pflanzliche Nahrungsmittel, bei denen besonders auf Frische geachtet wird. Rohkost spielt dabei eine zentrale Rolle – sei es in Form von geriebenen Karotten, Kohlrabi, Krautsalat oder anderen Gemüsesorten, die roh verzehrt werden können.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Zubereitung der gekochten Speisen. Dr. Gerson legt großen Wert darauf, dass die Lebensmittel im eigenen Saft gegart werden – ohne Zugabe von Öl, Butter, Fett oder gar Wasser. Alle Gemüsesorten, einschließlich Kartoffeln, sollen ausschließlich gedünstet werden.

Verwenden Sie dafür einen Topf mit einem schweren Deckel und einer Siebeinlage, die das Gemüse vom Boden des Topfes abhebt. Alternativ können Sie einen handelsüblichen Dampfgarer verwenden, jedoch keinen Druckkochtopf, da das Garen mit Druck nicht der Gerson-Methode entspricht.

Geben Sie 2–3 Esslöffel Wasser in den Topf, legen Sie das Gemüse in die Einlage und bringen Sie das Wasser zum Kochen. Schließen Sie den Topf mit dem schweren Deckel, damit kein Dampf entweichen kann, und garen Sie das Gemüse, bis es weich ist. Die im Topf zurückgebliebene Flüssigkeit, die reich an wertvollen Mineralien ist, sollten Sie aufbewahren. Diese können Sie später zur Verdünnung der frisch gepressten Säfte verwenden, um sicherzustellen, dass keine Mineralien und Vitamine während des Garvorgangs verloren gehen.

Die Zubereitung von Kartoffeln:

Bei der Zubereitung von Kartoffeln empfiehlt es sich, eine große Kartoffel zu nehmen, sie mit Schaschlikspießen kreuz und quer zu durchstechen und anschließend bei 220°C etwa 70 Minuten im Ofen zu backen. Auf diese Weise wird die Kartoffel gleichmäßig im eigenen Saft gegart und bleibt besonders schmackhaft.

Ein Wort zur Kartoffel:

In manchen Krebstherapie-Diäten wird vom Verzehr von Kartoffeln abgeraten, da sie reich an Stärke sind. Stärke wird im Darm in Zucker umgewandelt, was zu einer zusätzlichen Glukosezufuhr führt – etwas, das in vielen Krebsdiäten vermieden werden soll.

In der Gerson-Diät ist dies jedoch anders. Da es sich um eine rein pflanzliche Ernährung handelt, ist die Kartoffel eine wichtige Kalorienquelle, um sicherzustellen, dass der Patient nicht an Gewicht verliert oder schwach wird. Zwar liefert die Kartoffel Stärke, sie ist aber auch ein stark basisches Lebensmittel, was für die Gerson-Kur von großer Bedeutung ist. Die Diät zielt auf die Entsäuerung und Entgiftung des Körpers ab und fördert einen basischen Stoffwechsel.

Die Gerson-Diät ist eigentlich recht einfach: Es handelt sich um eine rein vegane Kost ohne jegliche Ausnahmen. Fette und Pflanzenöle werden nicht verwendet, ebenso sind Mehl, Brot und andere Getreideprodukte nicht erlaubt. Bei anderen pflanzlichen Lebensmitteln gibt es hingegen keine Einschränkungen. Wichtig ist nur, dass die Produkte naturbelassen sind und so frisch wie möglich verzehrt werden.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Einfachheit und Klarheit der Gerson-Diät ein wesentlicher Faktor für ihren Erfolg ist. Je näher man sich an die ursprünglichen Prinzipien von Dr. Gerson hält, desto größer sind die Chancen, die Erfolge seiner Kur zu wiederholen.

Die Rolle pflanzlicher Lebensmittel in der Gerson-Diät

Es gibt keine Einschränkungen bei naturbelassenen pflanzlichen Lebensmitteln – Sie können alles verwenden, solange es von Pflanzen stammt und so frisch wie möglich ist. Ein besonders wichtiger Aspekt der Gerson-Diät ist jedoch, dass der Anteil an Rohkost in der täglichen Ernährung so hoch wie möglich sein sollte.

Um den Rohkostanteil zu maximieren, werden zusätzlich frisch gepresste Säfte verwendet. Die genaue Zubereitung und Anwendung der Säfte wird in einem eigenen Kapitel ausführlich beschrieben.

Alle pflanzlichen Lebensmittel werden im eigenen Saft gegart. Es wird keine zusätzliche Flüssigkeit hinzugefügt, nicht einmal Wasser. Die beim Garen entstehende Flüssigkeit wird anschließend in die Säfte zurückgegeben, um sicherzustellen, dass keine Mineralien oder Vitamine verloren gehen.

Eine besondere Empfehlung, auf die Dr. Max Gerson stets hingewiesen hat, ist die Hippokrates-Suppe. Diese Gemüsesuppe wird vollständig püriert und einmal täglich als warme Mahlzeit zur normalen vegetarischen Kost ergänzt. Sie sorgt für etwas Abwechslung in der Ernährung.

Es gibt oft missverständliche Darstellungen zur Gerson-Diät, weshalb es entscheidend ist, sich stets an die originalen Empfehlungen zu halten. Das Rezept für die echte Hippokrates-Suppe wird in einem speziellen Kapitel detailliert beschrieben.


Die Saftkur in der Gerson Therapie

Die Herstellung frisch gepresster Gemüse- und Obstsäfte spielte in Dr. Gersons Krebstherapie eine zentrale Rolle. Diese Praxis unterscheidet die Gerson-Therapie deutlich von anderen Ernährungstherapien oder Anti-Krebs-Diäten. Das Wichtigste: Säfte müssen stündlich frisch gepresst und sofort konsumiert werden.

Warum sind Säfte in der Gerson Therapie so wichtig?

Frisch gepresste Säfte steigern den Rohkostanteil in der Gesamternährung erheblich. Durch das Entsaften werden Ballaststoffe von den essenziellen Inhaltsstoffen getrennt. So ermöglicht ein Glas Karottensaft den Verzehr der Nährstoffe von etwa einem Kilo Möhren, die man sonst müsste. Wenn man alle Gemüsesorten zusammenzählt, erreicht man fast 10-15 Kilo Gemüse pro Tag – eine Menge, die durch normales Essen schwer zu erreichen ist.

Zum Vergleich: Ein 80-100 Kilo schwerer Gorilla nimmt täglich 15 kg Frischkost in Form von Blättern und Früchten zu sich, um gesund zu bleiben.

Die Frischsäfte in der Gerson-Therapie bieten einen ähnlichen Frischkostvorteil. Dabei trennt der Saft Ballaststoffe von Vitaminen, Mineralien und anderen Pflanzenstoffen. Würde man auf gewöhnliche Weise diese Menge Rohkost an Gemüse und Obst auf natürliche Weise zu sich nehmen, wäre das gar nicht denkbar. Der Magen-Darm-Trakt wäre vollkommen überfordert. Dabei sind Enzyme von zentraler Bedeutung, und die Wahl des richtigen Entsafters kann den Unterschied ausmachen.

Die Bedeutung des richtigen Entsafters in der Gerson-Kur

Ein zentrales Geheimnis der Gerson-Kur liegt in der Zubereitung des frisch gepressten Safts. Der selbst hergestellte Saft trennt die Ballaststoffe von Vitaminen, Mineralien und anderen wertvollen Pflanzensubstanzen. Enzyme spielen dabei eine entscheidende Rolle, weshalb die Wahl des richtigen Entsafters von großer Bedeutung ist. Nur mit dem passenden Entsafter kann die Therapie ihre volle Wirkung entfalten.

Die Wahl des Entsafters ist daher ein elementarer Bestandteil der Gerson-Kur. Wichtig ist, dass kein Zentrifugenentsafter verwendet wird. Die Erklärung ist simpel: Bei einer Zentrifuge, ähnlich wie bei einer Wäscheschleuder, wird der Saft aus dem Gemüse herausgedrückt. Dabei wird jedoch gleichzeitig Sauerstoff in den Saft gewirbelt, der die empfindlichen Enzyme zerstört und den Saft somit wertlos macht.

Für die Gerson-Kur wird daher ein sogenannter Slow-Juicer benötigt. Diese Technik funktioniert, indem das Gemüse oder Obst zunächst zu einem Brei zerkleinert und dieser dann durch eine Pressschnecke und ein Sieb gedrückt wird. Auf diese Weise wird der Saft von den Ballaststoffen getrennt. Am Ende erhalten wir einen frisch gepressten Saft und eine trockene Masse aus leeren Ballaststoffen.

Es ist wichtig, dies zu verstehen, um die Bedeutung der richtigen Entsafter-Technologie zu begreifen. In der Vergangenheit gab es nur große und teure Entsafter, die speziell für diese Therapie entwickelt wurden. Normale, handelsübliche Entsafter kamen nicht in Frage.

Zu Dr. Max Gersons Lebzeiten war diese Technologie jedoch noch nicht verfügbar. In seinen Büchern beschreibt er die mühsame Arbeit, das Gemüse zuerst zu zermalmen und dann den Brei durch Tücher zu pressen. Dies war nicht nur aufwändig, sondern auch sehr zeitintensiv.

Dank moderner Entsafter ist dieser Prozess heute deutlich einfacher geworden. Allerdings mussten auch diese Geräte nach jeder Saftzubereitung aufwändig gereinigt werden. Glücklicherweise hat sich dies mit der neuesten Generation von Entsaftern stark verbessert.

Im Internet lassen sich leicht entsprechende Entsafter finden, die leise, effizient und mit einem feinen Sieb ausgestattet sind. Die Reinigung dauert nun nur noch etwa eine Minute, was die gesamte Prozedur deutlich praktischer und einfacher macht. Zudem sind diese Entsafter heute erschwinglich, im Gegensatz zu den früheren, teuren Modellen kostengünstiger.

Anwendung der Safttherapie

Nun zur praktischen Anwendung: Schneiden Sie das entsprechende Gemüse und Obst in kleine Stücke und geben Sie diese in den Entsafter. Verwenden Sie dabei alle Gemüsesorten, die Sie auch gerne essen würden. Um den Geschmack zu verbessern, empfehle ich, Apfel hinzuzufügen – das ist eine persönliche Erfahrung. So lässt sich auch bei weniger schmackhaften Gemüsesorten ein recht angenehmer Saft herstellen.

Wer die Gerson-Kur genau nach dem Original befolgen möchte, sollte über den Tag verteilt 13 Säfte trinken, also etwa einen Saft pro Stunde. Beachten Sie dabei, dass es nicht auf die Menge ankommt. Wenn Sie zu viel frisch gepressten Saft auf einmal trinken, kann die Leber eine starke Ausleitungsreaktion zeigen, was zu Übelkeit und im schlimmsten Fall sogar zu Erbrechen führen kann.

Deshalb ist es wichtig, die Säfte in genau dosierten Mengen zu sich zu nehmen, um diesen Effekt zu vermeiden. Die Regel lautet hier: „Viel hilft nicht immer viel.“ Nach Gerson sollten Sie zwar oft, aber nicht zu viel Saft trinken. Finden Sie die Menge, die Ihr Körper gut verträgt, und passen Sie die Dosierung entsprechend an.

Der grüne Saft in der Gerson-Kur

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Saftkur ist der grüne Saft. Es kann naturgemäß schwierig sein, aus grünen Blättern genügend Flüssigkeit zu pressen, um eine relevante Menge an Saft zu gewinnen. Hier kann die Mohrrübe Abhilfe schaffen, indem sie die fehlende Flüssigkeit ergänzt.

Für die Zubereitung eines grünen Saftes verwenden Sie bitte alle grünen Gemüsesorten, die Ihnen zur Verfügung stehen – zum Beispiel Spinat, Feldsalat, Mangold, Kopfsalat und alles, was der Garten hergibt. Wenn Sie der Gerson-Kur eine zusätzliche Dimension verleihen möchten, können Sie auch essbare Wildkräuter aus der Natur, wie von der Wiese oder aus dem Wald, hinzufügen.

Besondere Bedeutung kommt hier dem Löwenzahn zu. Er ist eine der wichtigsten Heilpflanzen zur Unterstützung der Entgiftung von Leber und Stoffwechsel. Beachten Sie jedoch, dass Löwenzahn Bitterstoffe enthält, die den Magen belasten können. Deshalb sollte nur eine kleine Menge davon verwendet und der Saft stets mit Möhrensaft verdünnt werden.

Experimentieren Sie selbst mit verschiedenen Kombinationen, um herauszufinden, welche Säfte Ihnen besonders gut schmecken, und trinken Sie diese so oft wie möglich.

Zusammenfassung der Saftkur:

Die Zubereitung von frisch gepressten Gemüse- und Obstsäften ist ein integraler Bestandteil der Gerson-Kur. Ihre Bedeutung kann nicht genug betont werden. Zum einen erhöhen sie den Anteil an Rohkost in der Ernährung, doch noch wichtiger sind die Inhaltsstoffe dieser frischen Säfte. Sie enthalten natürlich gelöste Mineralien, Vitamine und, was besonders bedeutend ist, Enzyme.

Kein industriell hergestelltes Präparat kann die Qualität dieser frisch gepressten Säfte ersetzen. Die enthaltenen Enzyme spielen eine zentrale Rolle bei der Zerstörung von Krebszellen, was die Herstellung dieser Säfte so wichtig macht.

Wenn man es genau betrachtet, sind diese Säfte weniger als Nahrungsmittel zu verstehen, sondern vielmehr als ein hochwirksames Heilmittel.

Über die weiteren in der Gerson-Kur verwendeten Heilmittel wird in einem separaten Kapitel ausführlich berichtet.


Das ärztliche Krebs-Therapie-Konzept nach Dr. Gerson

Wenden wir uns jetzt den Bereich zu, der mir am meisten am Herzen liegt und der, der eigentliche Schlüssel für den Erfolg der Gerson Kur ist. Widmen wir uns den medizinischen Hintergründen der Gerson Kur. Jeder der bis jetzt den Ausführungen gefolgt ist, wird verstehen, wenn ich sage, bis jetzt haben wir uns mit Lifestyle Themen beschäftigt. Das war keine harte Medizin.

Gerson Kur als medizinische Anwendung

90 % aller Institute und Einrichtungen, die sich mit der Gerson Therapie beschäftigen oder sie anwenden, hören an dieser Stelle auf und reduzieren die gesamte Behandlung auf Ernährung, Ausleitung, frisch gepresste Säfte, Einläufe, und all das, was wir bis jetzt erörtert haben. Aber der Schlüssel zum wirklichen Erfolg der Gerson Kur liegt in der medizinischen Behandlung.

Letztendlich war Dr. Gerson nicht nur ein Ernährungsberater und Gesundheits-Coach, wie wir das heute sagen würden, sondern er war ein außerordentlich erfolgreicher und wissenschaftlich orientierter Arzt. So sehr die Entgiftung eine Rolle spielt, wie auch die Ernährung, so musst doch gründlich darüber nachgedacht werden, dass das allein nicht ausreichen kann, eine so schwere und das ganze Leben betreffende Krankheit so weit zu bekämpfen und zum Stillstand zu bringen, dass wir sogar von Wiederherstellung der Gesundheit sprechen können.

Das Grundprinzip der Gerson Kur

Hier muss noch mehr sein. Und dem wollen wir uns in den folgenden Kapiteln widmen. Der Ansatz der Krebsentstehung und daraus folgend die Behandlungskonzepte unterscheidet sich noch heute und unterschied sich auch damals von den Ansätzen der Schulmedizin. Um hinter die Geheimnisse der Gerson Kur zu kommen, schauen wir uns das wissenschaftliche Konzept an, von dem Dr. Gerson ausgeht, dass dieses die Krebsentstehung erklärt und sich daraus ableiten lässt, wie die Krebserkrankung bekämpft werden kann.

Nehmen wir die Erklärung der Ursachen von Krebs im Original Text.


„Auf der Suche nach einer Erklärung, warum die Mehrzahl der Ärzte der Idee einer wirksamen Krebsbehandlung so pessimistisch gegenüber steht, fand ich verschiedene Ursachen:

1. Wir alle lernten und lerne noch, dass Krebs eine unheilbare Krankheit ist.

2. Viele früheren Versuche, eine neue Krebsbehandlung einzuführen, sind fehlgeschlagen und die meisten Theorien und Versprechungen in dieser Richtung haben sich als fehlerhaft erwiesen.

3. Die wissenschaftliche Grundlage von Diät Experimenten (hier ist natürlich auch die Forschung der Schulmedizin insgesamt gemeint. Anm.) ist voll von Trugschlüssen, weil man meist nur eine spezielle Substanz in ihrer Wirkung auf den Stoffwechsel zu erforschen sucht.“


Krebs und der Stoffwechsel

Diese drei grundsätzlichen Ursachen sind heute genauso gültig wie vor 80 Jahren. Vor allem die letzte Aussage ist von aktueller Bedeutung.

Bis heute beschäftigt sich die medizinische Wissenschaft immer und ausschließlich mit einer einzige Substanz, die sie untersucht, ob diese einen Wirkstoff enthält, der in der Lage ist, Krebserkrankungen zu beeinflussen oder gar zu heilen.

Daran hat sich nichts geändert und der Grund liegt im System der Schulmedizin, dass eine Substanz für eine Krankheit entdeckt werden muss, um sie dann zu patentieren und daraus Arzneimittel herzustellen. Das ist jetzt nicht wertend gemeint, nur eine Feststellung von Tatsachen. So ist es nun einmal. Weiter führt Dr. Gerson aus, dass er von dem Naturgesetz ausgeht, dass ein normaler Körper grundsätzlich die Fähigkeit besitzt, alle Zellen funktionstüchtig zu erhalten. Er ist daher im Stande, jegliche abnormale Transformation und Wachstumsverhältnisse zu verhindern.

Dies wiederum könnte durch eine weitgehende Entgiftung und Angleichung des Stoffwechsels an den jeweiligen physiologischen Status ermöglicht werden. Die Krebserkrankung ist die Transformation einer Zelle, die dann frei und ungehindert weiter wächst.

Und hier führt Dr. Gerson aus, dass die Frage, welche Kräfte eine solche Entwicklung verhindern können, beantwortet werden kann.

Er sagt: „…,dass die Oxidationsenzyme und die Bedingungen, welche ihre Aktivität aufrecht erhalten, dies vollbringen können.“


Die Prof. Warburg Formel

Hier gibt Dr. Gerson die Antwort auf die Frage, wie soll eine Krebstherapie aussehen? Und er bezieht sich bei der Beantwortung dieser Frage auf Prof. Dr. Otto Warburg, dessen bahnbrechende Erkenntnisse über den Krebsstoffwechsel bis heute unverändert Gültigkeit haben. Der bedeutende Nobelpreisträger formulierte seine These in eine einfache mathematische Formel.

Er entdeckte einen Koeffizienten, der Auskunft darüber gibt, wie sich Krebszellgewebe von gesunden Zellen unterscheidet.

Diese Koeffizienzformel lautet:

  • Sauerstoffloser Zucker Abbau / Zellatmung.

In normalen Geweben stellt sich dieser Koeffizient auf null. In embryonalen Geweben auf 0,1. In gutartigen Tumor auf 0,45-1,45. Und jetzt kommt die Überraschung. In bösartigen Tumoren ist dieser Wert gesteigert bis auf 12.

Der Medizin Nobelpreis

Das ist die revolutionäre Erkenntnis von Prof. Warburg. Hierfür erhielt er den Nobelpreis in der Medizin. Und diese Formel gilt unangefochten bis heute noch. Niemand konnte sie widerlegen.

Ich könnte mir jetzt vorstellen, dass so mancher Leser mit dieser Aussage überfordert ist. Ich möchte Ihnen das in einfachen Worten erklären:

  • Steht im Nenner eine höhere Zahl als im Zähler, wird das Ergebnis größer eins sein und in diesem Falle sogar bis zwölf. Das bedeutet übersetzt, es gibt ein Überwiegen des sauerstofflosen Zuckerabbaus in den Krebszellen zu Ungunsten der Zellatmung. Das ist das Warburg Postulat.

Noch einmal anders gesagt: Krebszellen ernähren sich ausschließlich von Zucker (anaerober Glykolyse) und die Zellatmung mit Sauerstoffverbrennung geht gegen null.

Nach dieser wirklich wichtigen und folgenreichen Erkenntnis, verstehen wir jetzt die Aufgaben, die Dr. Gerson an eine Krebstherapie gestellt hat viel besser.

Und noch einmal der große Arzt Dr. Max Gerson:


„Die ideale Aufgabe der Krebsbehandlung wäre somit, die Funktionen der Oxidationssysteme im gesamten Körper wiederherzustellen. Diese Aufgabe ist natürlich schwer, restlos zu erfüllen. Sie erfordert:

1. Intensive Entgiftung des ganzen Körpers.

2. Versorgung der wichtigsten Organe mit genügenden Mengen von Mineralien der Kalium Gruppe.

3. Versorgung des Körpers mit genügenden Mengen von Oxidationsenzymen, bis diese im Körper wieder selbst gebildet und reaktiviert werden können.“


Jetzt schließt sich der Kreis. Jetzt wird deutlicher, warum die ersten Kapitel über die intensive Entgiftung gehandelt haben.

Wir wenden uns jetzt den anderen beiden Punkten zu, nämlich einmal der Versorgung des Körpers mit ausreichenden Mengen von Mineralien der Kalium Gruppe und später der Förderung der Oxidation in den Zellen.


Die Desodifikation der Zellen

Wenden wir uns jetzt einem zentralen Thema der Gerson Therapie zu, nämlich der Entsalzung der Krebszellen, wissenschaftlich Desodifikation genannt, ein Thema, dass kaum in der Krebsmedizin, ob schulmedizinisch oder alternativ medizinisch Beachtung findet, auch wenig von den Gerson Anwendern.

Kernstück der Gerson Behandlung

Sie ist meiner Meinung nach eines der Kernstück der Gerson Therapie. Interessanterweise verwendete mein Lehrer, Dr Nieper, der Begründer der Vitamin B 17 Therapie, diesen Begriff nach meinem Wissen erstmalig, und es fand auch keinen Widerhall in der wissenschaftlichen Medizin. Die Ernährungsregeln, die daraus resultieren, sind wieder einmal ziemlich einfach in der Theorie, aber gar nicht so leicht umzusetzen.

Sie lautet nämlich:

  • Keinerlei Salz in der Nahrung und das ganze ohne Ausnahme, ich betone noch einmal: ohne Ausnahme.

Das ist der Grundsatz der Austrocknung von Krebszellen durch einen Entzug von Natrium und daraus resultierend ein Überwiegen von Kalium in der täglichen Kost.

Kaliumreiche Ernährung

In Dr. Gersons wissenschaftlichen Abhandlungen findet man interessanterweise nur wenig über diese Zusammenhänge der kochsalzfreien Kost und deren Bedeutung. Aber im Gegensatz dazu, spielt die kochsalzfreie Kost zusammen mit einer Zufuhr von Kalium eine Schlüsselrolle. Eine merkwürdige Diskrepanz. Vielleicht trägt diese Diskrepanz auch dazu bei, dass die Erfolge der modernen Dr. Gerson Therapie an die von damals nicht mehr heranreichen.

Ich kann nur immer wieder betonen, wie wichtig ich die Verschiebung des Natrium Gradienten hin zu Kalium finde.

Die physiologischen Zusammenhänge zwischen den elektrischen Ladungen und der Elektropolarität von Natrium und Kalium kann ich hier nicht ins Detail ausführen. Dazu müssten viele physiologische und elektrophysiologische Grundlagen erläutert werden.

Aber soviel dazu.

Interessant ist eine Tatsache, die auch viel Beachtung bei Dr. Nieper fand, meinem Lehrer und Vitamin B. 17 Therapeuten, ist die Tatsache, dass der Haifisch, der ein Leben lang im Salzwasser lebt, süßes Blut, ähnlich wie Säugetiere an Land und wir Menschen haben.

Obwohl er in einer salzhaltigen Umgebung lebt und auch sich von diesem Meerwasser ernährt, ist die Leber in der Lage, das Natrium aus dem Meerwasser herauszufiltern, so dass der Haifisch eine ähnliche Blutzusammensetzung hat, wie auf dem Land lebende Säugetiere.

Haifische und Tumoren

Und jetzt wird es interessant: Bei den Haifischen ist jede Art von Krebserkrankung noch nie aufgetreten. Dr. Nieper entdeckte in den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts eine Substanz in der Leber der Haifische, die dafür verantwortlich ist, dass das Natrium aus dem Blut von Haifischen herausgefiltert wird. Der Name ist Squalen. Es gibt auch Berichte von Völkern, die entweder am Nordpol oder ursprünglich in Afrika lebten und das natriumhaltige Kochsalz gar nicht kannten und ebenfalls niemals Krebs hatten.

Man kann natürlich aus dieser Korrelation nicht mit Sicherheit sagen, dass die Ernährung mit Natriumchlorid, die durch die Zivilisation bei diesen Völkern eingeführt wurde, tatsächlich die Ursache ist, warum auch diese Menschen heute unter Krebserkrankungen leiden. Aber die Indizien sprechen dafür.

Wirkung der kochsalzlosen Kost

Aber jetzt wieder zurück zur Gerson Kur. Was passiert da eigentlich, wenn eine vollkommen kochsalzfreie Ernährung und eine zusätzliche Kalium Gabe in den Körper gelangen? Die ersten 4-6 Tage findet eine extreme Ausscheidung von positiv geladenen Natrium Ionen über die Niere statt. Danach normalisiert sich die Ausscheidung, wie vor Beginn der Behandlung und in bestimmten Phasen der Heilung, treten wieder diese massiven Natrium Verluste auf.

Die Krebszellen verlieren Natrium und erhalten zusätzliche Kalium.

Dr. Gerson nimmt an, dass mit der Beseitigung der Zellödeme, die sich schützend um die Krebszellen gebildet haben, gleichzeitig die negativ geladenen elektrischen Potenziale der Zellen herabsetzt werden und somit eine Rückkehr für die negativ geladenen Kalium Ionen in die Zelle angebahnt werden kann.

Diese Veränderung treibt die Krebszellen zu einem höheren Stoffumsatz und stört den Fermentationsstoffwechsel soweit, dass sie schließlich zum Absterben gebracht werden.

Man könnte auch einfacher sagen:

  • Durch diese Maßnahmen und die Veränderung des elektrischen Potenzials vertrocknen quasi die Krebszellen.

Sie schrumpfen und sterben letztendlich ab. Jetzt wird die fundamentaler Bedeutung dieser Maßnahme für den Erfolg der Gerson Therapie erst deutlich. Der kritische Leser könnte sich die ganze Zeit gefragt haben, warum diese ganzen Ausleitungsmaßnahmen, wenn die Krebszellen noch vital sind und immer weiter wachsen.

Wo ist die Krebszellzerstörung?

Das ist die Antwort. Sie sterben ab. Durch die Desodifikation, die Austrocknung.

Wie sieht das jetzt in der Praxis aus?

Ausnahmslos alle Nahrungsmittel und alle Getränke, die während der Gerson Kur verwendet werden, dürfen niemals Kochsalz enthalten. Das ist die absolute Vorschrift. Wer dagegen verstößt, wird keinen Erfolg mit der Therapie haben. Der Entzug von zusätzlichem Kochsalz in der Nahrung führt natürlich nicht zu einer Mangelerkrankung. Diese Gefahr besteht nicht.

Sie verwenden gesunde Nahrungsmittel wie Gemüse und Obst, und in diesen Nahrungsmitteln sind auch ein gewisser Anteil an Natrium enthalten. Nur ist dieser Anteil sehr klein und zu Ungunsten von Kalium. Alle natürlichen, wie in der Gerson Kur vorgeschriebenen Weise zubereiteten Speisen, enthalten sehr viel Kalium und wenig Natrium. Das schon von Natur aus.

Deshalb ist es auch so wichtig, die Rückstände bei dem zu dämpfenden Gemüse nicht wegzuwerfen, sondern in die frisch hergestellten Säfte hinzuzufügen. Diese Rückstände enthalten sehr viel Kalium und dieses Kalium ist auch noch organisch gebunden und kann so von dem Körper sehr gut aufgenommen werden.

Um den Kalium Gehalt in der Summe der täglich aufgenommenen Nahrungsmittel noch weiter zu erhöhen, empfiehlt Dr. Gerson eine spezielle Kalium Mischung, die in der Apotheke hergestellt wird:


Rp.:

Kaliumcitrat           27.0 g

Kaliumgluconat     12.5 g

Kaliumphosphat    21.5 g

Kaliumacetat         0,73 g

M. f. Mix. D.S.: Zur Herstellung einer Lösung


Kalium Lösung Herstellung

Die Herstellung einer Kalium Lösung nach Gerson erfolgt folgendermaßen:

Nehmen Sie bitte 3 g von dem in der Apotheke hergestellten Pulver. Lösen Sie diese Menge in 250 ml Wasser auf. Dann haben Sie eine Kalium Lösung, die den Forschungsergebnissen von Dr. Gerson entspricht. Die Anwendung der Kalium Lösung erfolgt Teelöffelweise in den frisch gepressten Saft.

Die Menge wird bei der konkreten Planung der Therapie festgelegt.

In den ersten Wochen werden bis zu 10 × 4 Teelöffel pro Tag verwendet. Diese werden immer den Säften bei gemischt, außer den Grünsäften.

Danach wird es deutlich weniger.

Zusammenfassung

Fassen wir zusammen. Um letztendlich die Krebszellen abzutöten und auszutrocknen ist eine absolute natriumfreie Ernährung erforderlich. Zusätzlich um den elektrischen Gradienten zu verschieben, müssen nach Anweisung der Originalkur von Dr. Gerson eine Kalium-Lösung den Getränken beigemischt werden. Grundsätzlich gilt, dass die Beimischung bei allen normalen Gemüsesäften möglich ist, aber nicht bei den Grünsäften und dem Lebersaft.


Das Oxidative Feuer

Das oxidative Feuer in den Zellen. Was soll das bedeuten? Neben der Desodifikation, also Entsalzung und Austrocknung der Krebszellen, ist die Befeuerung der Zellen mit entsprechenden oxidativen Enzymen und die Anregung der oxidativen Verbrennung in den Zellen ein weiterer Weg Krebszellen unmittelbar zu zerstören. Die Oxidation, also Sauerstoffverbrennung ist die elementare Grundlage für die Energiegewinnung der normalen Zellen.

Anaerobe Glykolyse der Krebszelle

Im Gegensatz dazu nutzen Krebszellen einen anderen Mechanismus: Sie gewinnen ihre Energie durch die Vergärung von Zucker. Wie bereits in einem vorherigen Kapitel erläutert, basiert dieser Mechanismus auf den wegweisenden Erkenntnissen von Prof. Dr. Warburg. Dieses Verständnis ist das biochemische Fundament der Gerson-Therapie und vieler weiterer moderner, komplementärer Anti-Krebstherapien.

Also ist es konsequent, auch die Mechanismen in den Zellen anzuregen, die dafür verantwortlich sind, dass Energie aus der Sauerstoffverbrennung gewonnen wird.

Reaktivierung des aeroben Zellstoffwechsels

Nun können Sie einwenden, die Krebszelle benutzt ja diesen Mechanismus gar nicht. Das ist richtig. Aber Dr. Gerson ging davon aus, dass auch die Krebszellen wieder in eine Sauerstoffverbrennung zurückgeführt werden können. Das widersprach in seiner Zeit den wissenschaftlichen Erkenntnissen. Man war fest davon überzeugt, dass eine Krebszelle niemals wieder in eine Sauerstoffverbrennung zurückkehren kann, wenn sie einmal den Weg der Zucker- Vergärung gewählt hat. Eine Krebszelle bleibt eine Krebszelle.

Neue Erkenntnisse

Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse haben aber die Vermutung von Dr. Gerson bestätigt. Es ist tatsächlich nachgewiesen, dass eine Vielzahl von bereits voll entwickelten Krebszellen wieder in die Sauerstoffverbrennung zurück finden können.

Warum ist das so wichtig?

Es ist deshalb so wichtig, weil sich durch die Umstellung des Stoffwechsels von Sauerstoffverbrennung zur Zuckervergärung, die gesamte Lebensart der Zelle verändert. Diese veränderten bösartigen Zellen sind sehr primitiv, ohne eigentliche Funktion. Sie können nicht sterben, leben unendlich und sie vermehren sich ungebremst.

Eine Zelle, die wieder zurück findet in die Sauerstoffverbrennung, übernimmt die eigentlichen Funktionen und unterliegt einem normalen Lebenszyklus von Jugend, Altern und Sterben. Wir nennen das in der Medizin Apoptose.

Diese Zellen vermehren sich nicht mehr unendlich und sind keine Gefahr mehr für den Körper.

Milieu-Veränderung bei Krebs

Ein weiteres Argument für die Förderung der Oxidation der Zellen ist, dass sich durch eine verbesserte Energieversorgung der gesunden Zellen um das Krebsgewebe herum die Situation für die Krebszellen selbst verschlechtert. Das gesamte Milieu um die Krebsgeschwulst verschiebt sich zu Gunsten der gesunden Zellen und führt zu einer maximalen Schädigung durch eine Verschlechterung der Lebensbedingungen des Tumors.

Kommen wir jetzt zu der praktischen Frage.

Wie kann eine oxidative Befeuerung der Krebszellen erfolgen?

Da spielt zunächst einmal das Element Jod eine große Rolle.

Wichtigkeit von Jod in der Gerson Kur

Jod ist uns bekannt als Medikament bei Schilddrüsenunterfunktion. Es steigert die Schilddrüsen-Hormonproduktion und reichert sich in der Schilddrüse an. Mit einer ausreichenden Zufuhr von Jod erreichen wir eine normale Schilddrüsenhormonproduktion. Das ist wichtig für die oxidative Energiegewinnung der gesunden Zellen.

Betrachten wir aber die Gerson Kur genauer, stellen wir fest, dass die Jodgabe deutlich höher ist, als normalerweise von Ärzten empfohlen.

Wir befeuern quasi die Schilddrüse mit Jod und auch gleichzeitig die gesunden Körperzellen. Wie oben erwähnt, führt das zu einer besseren Verstoffwechselung im gesunden Bereich, aber auch zu einer Schwächung des Stoffwechsels der Krebszellen.

Das ist das Geheimnis der Jodtherapie.

Anwendung von Jod in der Gerson Therapie

Die Gerson-Therapie empfiehlt eine spezifische Jodzubereitung: Die Lugol’sche Lösung. Diese Lösung besteht aus Jod und Kaliumjodid. Wie der Name schon andeutet, ist Kalium ein zentraler Bestandteil dieser Therapie.

Jod wird in der Schilddrüse und, in kleineren Mengen, auch in anderen Zellen gespeichert und kontinuierlich genutzt. Alle 17 Minuten zirkuliert das gesamte Blut durch die Schilddrüse, wobei es mit Jod angereichert wird. Der zentrale Ansatz dieser Jod-basierten Behandlung zielt darauf ab, das Natrium-Kalium-Gleichgewicht im Körper zu verschieben, sodass Kalium überwiegt. Die Lugol’sche Lösung ist ein zentraler Bestandteil dieses Therapieansatzes.

Die Lugol`sche Lösung ist ein Teil dieses Therapiekonzepts.

Beginn der Behandlung mit Jod

Zu Beginn der Therapie wird oft eine hohe Dosis der Lugol’schen Lösung empfohlen, bis zu 18 Tropfen pro Tag, die in frisch gepressten Gemüsesäften (aber nicht in grünem Saft) gelöst werden. Standardmäßig ist die in Apotheken erhältliche Lösung dreiprozentig. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Dr. Gerson explizit eine Lösung mit halber Stärke empfiehlt. Das reduziert die empfohlene Tropfenzahl auf maximal neun pro Tag. Eine Überdosierung kann gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Deshalb ist es wichtig, solch eine Behandlung nicht ohne Absprache mit einem Arzt zu beginnen.

Zusätzlich kann bei dieser Art der Einnahme auch ein Problem mit Allergien auftreten.

Bevor sie überhaupt mit einer Einnahme von einem Jodpräparat beginnen, versichern Sie sich, dass sie nicht allergisch reagieren.

  • Das können Sie einmal über einen Haut-Test durchführen, also geben Sie eine gewisse Menge Jodlösung auf die Haut und beobachten, ob die Lösung zu Reaktionen führt oder sie können einen Tropfen auf die Schleimhaut im Mund reiben und sehen, ob es zu Reaktionen kommt, wie z.B. Brennen an der Stelle.

Sollte es einen Hinweis auf eine allergische Reaktion geben, benutzen Sie niemals diese Jodlösung.


Nehmen Sie bitte die Jodeinnahme ernst. Leider ist Jod ein häufig auftretendes Allergen.


Die Schilddrüsenpräparate

Zur weiteren Steigerung der oxidativen Reaktionen setzte Dr. Gerson auf ein spezielles Schilddrüsenhormonpräparat aus tierischem Gewebe. Während seiner aktiven Jahre gab es noch keine synthetischen Schilddrüsenhormone. Der Vorteil dieses natürlichen Präparats ist seine Komplexität: Es enthält nicht nur eine Fraktion des Schilddrüsenhormons, wie moderne synthetische Präparate, sondern sämtliche Untereinheiten. Diese Komplexität erhöht die Wirksamkeit, besonders im Hinblick auf die Zellfunktionen, ein zentraler Fokus der Gerson-Therapie.

Originalpräparat benutzen

Wie bereits erwähnt, ist das tierisch gewonnene Schilddrüsenhormon, im Gegensatz zu den synthetischen Alternativen wie L-Thyroxin, entscheidend für die Gerson-Therapie. Dieses natürliche Präparat ist komplexer und daher in der Theorie wirksamer für die Zellfunktionen. In Deutschland gibt es wieder eine wachsende Anzahl von Apotheken, die dieses Originalpräparat in der traditionellen Maßeinheit „Grain“ herstellen. Dies erleichtert die originalgetreue Anwendung der Gerson-Therapie.

Anwendung des Schilddrüsenpräparats

Zu Beginn der Intensiv Kur beginnt Dr. Gerson mit fünf Grain pro Tag. Nach zwei Wochen wird dann die Dosierung auf dreimal ein halbes Grain reduziert und es bleibt erst einmal dabei. Es lohnt sich also praktischerweise und es ist kein Problem für die Apotheke Kapseln mit einem halben Grain Thyroid herstellen zu lassen.

Neben der Jodlösung und der Gabe von echtem Schilddrüsenhormon auf natürlicher Basis, spielen Enzyme in der Nahrung und zusätzliche Enzympräparate eine große Rolle.

Auf die Bedeutung der Enzyme in der Nahrung und vor allen in den frisch gepressten Obst- und Gemüsesäften bin ich die Kapitel davor eingegangen.

Zusätzliche Einnahme von Enzympräparaten

Enzyme spielen in der Nahrung und besonders in frisch gepressten Säften eine große Rolle. Für eine zusätzliche Unterstützung empfiehlt Dr. Gerson die Einnahme von Enzympräparaten. Diese enthalten oft Enzyme aus Ananas, Papaya und Enzyme der Bauchspeicheldrüse, einschließlich Chymotrypsin. Bis zu zwölf Tabletten solcher hochwertigen Enzympräparate können über den Tag verteilt eingenommen werden.

Als Nahrungsergänzungsmittel sind Enzympräparate frei verkäuflich.


Der Lebersaft, eine oxidative Bombe

Die Verwendung von frisch gepresstem Lebersaft ist ein kontroverser und oft missverstandener Teil der Gerson-Therapie. Der Gedanke, Lebersaft zu konsumieren, mag für viele unangenehm sein, aber er wird als oxidatives Mittel in der Therapie hochgeschätzt. Es gibt Bedenken hinsichtlich der Sicherheit des Konsums von roher Leber, und einige glauben, dass es gesundheitliche Risiken birgt.

Frisch gepresster Lebersaft in der Gerson Therapie

Eine echte oxidative Enzymbombe ist die Verabreichung von frisch gepressten Lebersaft. Aber schon die Vorstellung ist für die meisten Patienten mit Ekel und Ablehnung verbunden. Dazu kommen noch Behauptungen, dass der Verzehr von roher Leber gefährlich sei und sogar verboten. Schauen wir uns die tatsächliche Situation einmal näher an. Im Zusammenhang mit der Gerson Therapie, vor allem von der Enkelin von Dr. Gerson, Charlotte Gerson wird verbreitet, Lebersaft sei gefährlich und deshalb nicht für die Therapie heutzutage geeignet.

Aber stimmt das?

Alle Recherchen hinsichtlich von Warnungen verschiedener Behörden, vorsichtig beim Verzehr, roher Leber zu sein, fielen negativ aus. Nirgendwo, weltweit gibt es Hinweise dazu, vor dem Verzehr roher Leber zu warnen. Natürlich spielt bei der Verwendung von roher Leber als Lebensmittel und überhaupt rohem Fleisch die Qualität und Frische eine entscheidende Rolle. Für solche Zwecke sind eigentlich ausschließlich Bio Produkte geeignet.

Welche Bedeutung hat nun der Lebersaft in der Gerson-Therapie?

Dr. Gerson schrieb dem Lebersaft eine der zentralsten Wirkungen in seiner Behandlung zu. Das sollte festgehalten werden. Wenn dieses Element in der Gerson-Therapie weggelassen wird, ist nicht gewährleistet, dass die Originalbehandlung eingehalten wird.

Die Herstellung des Lebersaftes

Die Herstellung und Anwendung von Lebersaft ist eigentlich recht einfach:

Man sollte frische Leber von einem Bio-Kalb verwenden. Es gibt spezielle Saftpressen, die zur Herstellung des Lebersafts verwendet werden können. Diese sind leicht beim Fachhandel oder auch bei Amazon zu finden. Die Hersteller dieser Pressen geben an, dass sie auch zum Pressen von Fleisch geeignet sind.

Die Leber wird in kleine Stücke geschnitten und in ein Tuch gewickelt. Mit der Saftpresse wird dann der flüssige Teil der Kalbsleber herausgepresst und die festen Bestandteile zurückgehalten. Das Ergebnis ist eine rötliche, klare Flüssigkeit – der Lebersaft nach Gersons Rezeptur. Dieser Saft wird nicht pur getrunken, sondern im Verhältnis 1:1 mit frisch gepresstem Apfelsaft oder Karottensaft gemischt

Zunächst einmal ist die Vorstellung, so einen Saft trinken zu müssen, mit Ekelgefühlen und unangenehmen Assoziationen verbunden.

Aber ist das wirklich so?

All die, die diese Therapie angewendet haben, stimmen darüber überein, dass der Saft viel angenehmer schmeckt, als erwartet wird und mit zunehmender Anwendung gar keine Probleme mehr darstellt.

Widerspruch in der Anwendung

Die hier geschilderten Fakten stehen im klaren Widerspruch zu den Behauptungen anderer Vertreter der Gerson-Therapie.

Mir ist das zugrundeliegende Motiv unverständlich. Wer die Originalschriften von Dr. Gerson sorgfältig studiert, wird schnell die hohe Bedeutung erkennen, die er diesem speziellen Bestandteil seiner Therapie zuschreibt. Er betrachtet ihn als elementaren und fundamentalen Bestandteil.


Der Lebersaft ist meine Meinung nach elementar und fundamental.


Wirkung und Anwendung des Lebersaftes in der Gerson Therapie

Der rohe Leberextrakt ist reich an oxidativen Enzymen, die eine Anti-Krebs-Wirkung aufweisen und die gesamte Gerson-Therapie unterstützen. Zudem ist er kaliumreich und natriumarm. Er unterstützt den Körper bei der Entgiftung und hilft, toxische Eiweißprodukte zu eliminieren. Bei besonders schweren Erkrankungen empfiehlt Dr. Gerson sogar, unverzüglich und mit höheren Dosen als üblich zu beginnen.

Im regulären Verlauf der Gerson-Therapie sollte man täglich vormittags und nachmittags je ein 200 ml Glas Lebersaft zu sich nehmen. Dabei ist es essentiell, dass dem Saft keine weiteren Substanzen beigefügt werden. Nach einer sechswöchigen intensiven Anwendung der Gerson-Therapie sollte die Menge des Lebersafts auf drei Gläser pro Tag gesteigert werden. Zusätzlich verabreicht Dr. Gerson Vitamin B12 in Form von Injektionen, wobei er 50 µg pro Injektion empfiehlt.

Lassen wir Dr. Gerson zu diesem Thema noch einmal  selbst zu Wort kommen:


„Zusammenfassend möchte ich die Behandlung mit Lebersaft und Leber-Extrakten als eine Art Hormon-Enzymtherapie in milder Dosierung und natürlicher Zusammensetzung bezeichnen.

Sie ist ein ausgezeichnetes Mittel, um dem Körper zu helfen, Glycogen (Verbesserte Verwertung von Zucker in den Zellen Anm.) in die Leber und in andere Organe zurück zu bringen, die Mineralien der Kalium Gruppe und Vitamine wieder in der Leber und den anderen Geweben zu speichern und schließlich in den Gewebezellen die Bedingungen so vorzubereiten, dass die Oxidationsenzyme wieder funktionieren können. “


Zusammenfassung des Lebersaftes

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Herstellung eines Lebersaftes eigentlich unkompliziert, einfach und harmlos ist, wenn man sicherstellt, dass die Leber aus einer biologischen Aufzucht stammt. Letztendlich ist es ein organisatorisches Problem. Man braucht einen Metzger seines Vertrauens und etwas Mut, die ersten Ekelgefühle zu überwinden.


Erlauben Sie mir noch eine Geschichte aus meinem eigenen Leben zu erzählen.

Eine Geschichte aus Böhmen aus der alten Welt

Lassen Sie mich eine persönliche Geschichte mit Ihnen teilen. Aus meinen autobiografischen Roman „Heilen 1“ ein kleiner Ausschnitt:

„…In der flüsternden Stille meiner Kindheit war Tante Berta, aus den Tiefen Böhmens stammend, mein Fels in der Brandung. Sie war bekannt – nicht nur im Dorf, sondern weit über dessen Grenzen hinaus. Eine Heilerin, die das Erbe der Natur in ihren Händen hielt. Sie sprach mit Pflanzen, sammelte sie, destillierte ihre Essenz und schuf Heilmittel, so alt wie die Zeit selbst.

Eines Tages, als der Tee auf dem Tisch dampfte und die Sonne in Tante Bertas Küche tanzte, trat Onkel Roman ein. Ein Berg von einem Mann, schweigsam und erhaben. Vor ihm, in einem Glas, eine rötliche Flüssigkeit, die er in bedächtigen Schlucken zu sich nahm. Jeder Tropfen hinterließ eine Spur auf seinen Lippen. Es war ein Bild, das an Intensität grenzte. Meine kindliche Neugier wollte wissen, was er trank. Doch die Worte fanden keinen Weg zwischen uns, er sprach nur tschechisch, und das verstand ich nicht.

Später, als der Tee kalt wurde, enthüllte Tante Berta das Mysterium. Onkel Roman kämpfte gegen einen unsichtbaren Feind – Krebs. Der rote Saft war sein Schild, sein Schwert – roher Lebersaft. In meinen jungen Augen erschien diese Flüssigkeit als das härteste Opfer, das man bringen konnte.

Onkel Roman, trotzte der Zeit, trotzte dem Schicksal. Jahr um Jahr sah ich ihn, stärker, lebendiger. Erinnerungen an ihn verschmolzen mit den Jahren. Die traditionelle Medizin, die er anwandte, war keine Neuheit, sondern ein Echo vergangener Zeiten. Vielleicht war es Dr. Gerson, der dieses alte Wissen erkannte und es in sein Erbe einfließen ließ…“


Heute weiß ich, dass der Einsatz von Lebersaft in der traditionellen Krebstherapie gängige Praxis war. Dr. Gerson hat möglicherweise auf dieses alte Wissen unserer Vorfahren zurückgegriffen. Ob man rohen Lebersaft als Teil der Gerson-Therapie nutzen möchte, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden.

Diskussion über den Lebersaft nach Gerson

Es gibt Bedenken hinsichtlich des Verzehrs von rohem Lebersaft, insbesondere im Zusammenhang mit Berichten über eine mögliche Bakterienbefall des Magen-Darm-Traktes.

Deshalb wird in allen Publikationen der offiziellen Gerson Therapie vor der Einnahme von roher Leber gewarnt.

Ein interessanter Kontrast hierzu ist die Ernährungstradition der nördlichen Ureinwohner des Polarkreises. Sie verzehren regelmäßig rohe Leber, bisher ohne dokumentierte gesundheitliche Nachteile. Tatsächlich sind diese Gemeinschaften oft bemerkenswert gesund, und Krankheiten wie Krebs sind dort selten.

Untermauert wird diese Sichtweise durch das Fehlen von Warnungen in den offiziellen Veröffentlichungen der Lebensmittelindustrie und der Lebensmittelüberwachung. Es gibt keinen einzigen Hinweis weltweit, der vor dem Verzehr von roher Kalbsleber warnt oder gar als gefährlich einstuft. Selbst wenn die Leber beim Braten erhitzt wird, erreicht die Kerntemperatur häufig keine Werte, die Bakterien abtöten könnten. Die Kerntemperatur, der zubereiteten Leber ist im Inneren höchstens 52° (ansonsten schmecken Lebergerichte wie Schuhsohlen). Es ist fraglich, ob selbst eine komplett durchgebratene Leber eine potenzielle Infektion verhindern könnte. Es werde nie mehr als 80° erreicht. Das ist weit weg von einer Sterilisation. Also sicheren Verhinderung von bakteriellen Infektionen.

Es zeigt sich also, dass die Argumentation gegen die Lebersaftkur recht schwach ist. Sie erscheint vor allem als eine Form der Angstmacherei und lässt jegliche solide wissenschaftliche Grundlage missen. Ich empfehle, sich selbst ein Bild zu machen und zu einer eigenen Meinung zu gelangen.

Ich zitiere die Worte von Charlotte Gerson im Zusammenhang mit der Lebersafttherapie.

„…Am 3. Oktober 1989 kamen die Klinik De Baja California und das Gerson Institut gemeinsam zu der Auffassung, dass die mexikanische Klinik keinen Lebersaft mehr verabreichen darf. Die Klinik bezog ihre Leber von amerikanischen Züchtern…

…Diese Bedenken gelten nicht unbedingt für die Leber, die aus anderen Ländern geliefert wird. Aber auch dann ist Vorsicht angezeigt….

Die Entscheidung, die Therapie mit Roleber Saft abzubrechen, erfolgte, nachdem in der Klinik, die Baja mehrere Male eine Reihe von Patienten mit Campylobakter Gastroenteritis erkrankt waren…“

Was ist die Campylobakter Enteritis?

Rechtfertigt die Beschreibung dieser bakteriellen Darminfektionen tatsächlich, auf die so wichtige Lebersafttherapie zu verzichten? Meiner Meinung nach nein.

Es handelt sich dabei um eine Durchfallerkrankung im Magen Darmtrakt ausgelöst von einer Bakterie mit diesem Namen. Es ist die häufigster und harmloseste Magen-Darm-Erkrankung weltweit. Es treten, wenn man von so einer Bakterien infiziert wurde, Durchfall und Blähungen auf. Es gibt aber sehr viele andere Gründe von eines Bakterienbefalls und für eine Durchfallerkrankung. Und es ist im Normalfall noch nie ein Todesfall aufgetreten. Die meisten Erkrankungen mit dieser Bakterien sind sogar asymptomatische, d.h. sie verursachen keinerlei gesundheitliche Probleme. Weiterhin heilen 90 % der Erkrankten komplett spontan aus, sie brauchen also keine spezielle Therapie.

Ich möchte Sie ermutigen, sich selbst mit dieser Thematik auseinanderzusetzen und nach weiteren Informationen zu suchen.


Die restlichen Arzneimittel der Gerson Kur

Schauen wir uns noch die übrig gebliebenen Arzneimittel, die Dr. Gerson für seine Therapie empfiehlt hat, näher an.

Leinöl in der Gerson Therapie

Er empfiehlt eine tägliche Einnahme von zwei Esslöffel Leinöl in den ersten vier Wochen. Später reduziert er die Dosis auf einen Esslöffel. Bedenken Sie bitte, dass es sich bei der Ernährungsform nach Gerson um eine radikale, vegane Kost handelt, die eigentlich Fette und auch Öle verbietet. Hier ist aber von einer Ausnahme auszugehen, wenn wir den Originalschriften folgen.

Leinöl spielt in der alternativen Krebstherapie besonders heute eine ganz bedeutende Rolle. Diese Wichtigkeit kommt vor allem durch die Erkenntnissen von Frau Dr. Budwig zustande, die erst Jahre später die Entdeckung machte, dass Leinöl eine Schlüsselrolle bei der Heilung von Krebs spielt. Auch hier war wieder einmal Dr. Gerson ein Visionär.

Pepsin in der Gerson Therapie

Dreimal täglich soll während der Gerson Kur immer vor den Mahlzeiten Pepsin eingenommen werden. Pepsin ist ein Verdauungsenzyme, eine so genannte Peptidase, die in den Hauptzellen des Magens gebildet wird. Sie ist für den Abbau von mit der Nahrung aufgenommenen Eiweißen zuständig. Sie stellt sicher, dass die entsprechenden Aminosäuren aufgespalten werden und vollständig resorbiert werden können. Entsprechende Präparate sind problemlos als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich.

Niacin in der Gerson Kur

Kommen wir als letztes zum Niacin. Niacin ist Vitamin B3. Dr. Gerson empfiehlt als Tagesdosis 300 mg: in sechs Portionen über den Tag verteilt einzunehmen. Das bedeutet sechsmal 50 mg pro Tag. Nach mehreren Monaten kann die Dosis auf 150 mg a 3 Dosen verringert werden. Auch bei der Anwendung dieses Vitamins wird die visionäre Bedeutung und das Genie von Dr. Gerson deutlich. Er führt zwar einige Erklärungen über die Wirksamkeit der Niacin Therapie aus, aber diese Erkenntnisse entsprechen den damaligen Wissensstand der Medizin.

Das ist auch heute noch richtig, aber viel bedeutender ist, dass nach aller neuesten Erkenntnissen der Harvard Universität im Jahre 2019 diesen Wirkstoff eine ganz besondere Bedeutung zukommt, im Rahmen epigenetischer Prozesse in der Zelle.

Wirkung von Niacin

Die Geschichte von Niacin ist mit Sicherheit noch nicht zu Ende erzählt. Da sind noch bahnbrechende Erkenntnisse zu erwarten. Umso erstaunlicher ist es, dass Dr. Gerson genau diesem Vitamin so eine große Bedeutung zugesprochen hat. Verwenden wir das handelsübliche Vitamin B3 in guter Qualität, kommt es leider bei der Anwendung am Anfang zu einem flashartigen Hitzegefühl im Körper. Dieses Gefühl kann als Allergie oder Unverträglichkeit falsch gedeutet werden. Es ist aber vollkommen harmlos und hört mit der Zeit auf. Es ist aber für manche Patienten extrem unangenehm. Im Handel befinden sich Vitamin B3 Präparate, von denen behauptet wird, dass sie keinen Flash auslösen. Ich möchte vor diesen Präparaten warnen, denn diese heftige Reaktion ist Teil der Therapie, kann kein Flash ausgelöst werden, gibt es auch keine Wirkung.

Alternative zu Niacin: NMN

Sollte tatsächlich dieser Flash so sehr das Allgemeinbefinden einschränken, dass sie diesen Teil der Therapie nicht durchführen können und wollen, müssen Sie bitte auf ein moderneres Vitamin B3 Präparat ausweichen. Es handelt sich hierbei um NMN. Es ist Nikotinamid-Mononukleotid. Die tägliche Dosis ist einmal 600 mg von dem Pulver in Wasser eingerührt, unabhängig von Mahlzeiten zu verwenden.

NMN ist der direkte Vorläufer des lebenswichtigen Moleküls NAD in den Zellen. Das ist die Energiequelle der gesunden Körperzellen, die eine Oxidation von Sauerstoff ermöglicht.

Mit dieser Energiequelle können Krebszellen nichts anfangen, im Gegenteil sie werden dadurch gestresst, und möglicherweise sterben sie ab. Man kann also sagen, diese Form von Vitamin B3 ist wie Flugbenzin im Motor. Es liefert einfach mehr Energie. Darüber hinaus gibt es vielfache Wirkungen, die belegen, dass diese Substanz Alterungsprozesse umkehren kann. Ich verweise auf einen Artikel in diesem Blog, in dem ich beschrieben habe, wie der Zusammenhang von Alterungsprozessen und Krebserkrankungen erklärt werden kann.

Wie ich oben schon ausführte, sind diese Erkenntnisse erst 2-3 Jahre alt.

Umso erstaunlicher ist die Betonung der Substitution von Vitamin B3 bei einer Krebserkrankung zu Zeiten von Dr. Gerson, also in den Fünfzigerjahre des vorigen Jahrhunderts.

Das zeigt einmal mehr, was für ein Genie Dr. Gerson war.


Die Original Gerson Therapie

Kommen wir jetzt zum praktischen Teil. Wir wollen jetzt alle die einzelnen Bausteine, die ich ausgeführt habe, zusammenführen und daraus eine praktische Anleitung herstellen, die sie befähigt, die Therapie praktisch zu Hause durchzuführen. Wichtig ist aber dabei, dass sie die vorangegangenen Kapitel gründlich studiert haben. Ansonsten werden Sie die jetzt konkreten Angaben über die Anwendung der Original Gerson Therapie nicht vollständig verstehen können.

Die Therapie besteht aus einzelnen Elementen und ich möchte jetzt diese einzelnen Elemente in einem Tagesablauf zusammenführen.

Elemente der Gerson Therapie

Die einzelnen Elemente sind:

  1. Die Ernährung nach Gerson (siehe oben angeführte ausführliche Anweisungen und Tagesabläufe)
  1. Frisch gepresste Säfte
  1. Leber Saft
  1. Kalium Lösung
  1. Thyroid
  1. Lugol`sche Lösung
  1. Nikotinamid
  1. Pankreatin
  1. Pepsin

Einläufe:

  1. Kaffee Einlauf
  1. Rizinusöl Einlauf

Ein beispielhafter Medikamentenplan für die ersten vier Wochen:

UhrzeitKalium-LösungLugol 1,5%Niacin 50 mgThyroid 1/2 GrainPepsinEnzyme 20.000 IESäfteEinläufe
8.30 Uhr Frühstück4 Teel.1 Tbl.2 Kps.2 Kps.3 Kps.Orange Obst
9.00 Uhr4 Teel.4 TropfenGrünblätter
10.00 Uhr1 Tbl.2 Kps.Apfel KarottenKaffee Klystier
11.00 Uhr4 Teel.4 TropfenApfel Karotten
11.30 Uhr Lebersaft
12.30 Uhr Mittagessen4 Teel.1 Tbl.2 Kps.3 Kps.Apfel Karotten
15.00 Uhr LebersaftKaffee Klystier
16.00 Uhr Lebersaft
17.00 Uhr4 Teel.4 Tropfen1 Tbl.2 KpsApfel Karotten
17.30 UhrGrünblätter
18.00 Uhr4 Teel.4 Tropfen1 Tbl.2 Kps.Apfel KarotteKaffee Klystier
18.30 Uhr Abendessen4 Teel.4 Tropfen2 Kps.3 Kps.Apfel Karotte
20.00 Uhr1 Tbl.2 Kps.3 Kps.GrünblätterKaffee Klystier

 

Wichtige Hinweise zur Anwendung

  • Die Kalium Lösung muss in den entsprechenden frisch gepressten Saft gegeben werden (nicht in Grünblätter Saft).
  • Die Lugol`sche Lösung ebenfalls in den frisch gepressten Saft geben (nicht in Grünblätter Saft).
  • Die dreiprozentige Lugol`sche Lösung mit der gleichen Menge destilliertes Wasser verdünnen, dann die Tropfen abzählen.
  • Alle zwei Tage einen Rizinusöl Einlauf durchführen.
  • In dreistündigen Abständen zwischen 8:00 Uhr und 20:00 Uhr insgesamt 4 Kaffee Klystiere anwenden. Die Anleitungen für diese Anwendungen finden Sie in den oberen Kapiteln.
  • Bei den frisch gepressten Säften, können Sie selbstverständlich auch andere Gemüsesorten oder Grüne Blätter verwenden, da sind die Angabe Apfel/Karotten und grüne Blätter und Orange/Obst nur beispielhaft.

Original Rezepturen nach Dr. Max Gerson

Die Hippokrates Suppe

Ein wichtiger Bestandteil der Gerson Ernährung ist die Hippokrates Suppe. Dabei handelt es sich um eine reine Gemüsesuppe, mit einer sehr starken, basischen Wirkung. Dr. Gerson selbst berichtet in seiner Biografie darüber, dass er dieses Heilsuppenrezept während eines Hausbesuches bei einem Patienten in einem uralten Buch gefunden hatte. Diese Rezeptur passte zu hundert Prozent in Dr. Gersons Ernährungskonzept. Seitdem ist es ein unbedingter Bestandteil der originalen Gerson Therapie und seine Ernährungskonzeption.

Originalrezept der Suppe

Nach Angaben von Dr. Gerson ist dieses Suppenrezept tatsächlich die Originalrezeptur von Hippokrates. Das können wir heute nicht mehr nachprüfen. Aber wenn man sich die medizinische Philosophie dieses antiken Arztes ansieht, ist die Vermutung recht schlüssig. Auch Hippokrates legt großen Wert auf die Ernährung und nach unseren Gesichtspunkten, vor allem auf vegetarische, basische Nahrungsmittel. In dieser Hinsicht ist der antike Arzt Hippokrates ganz modern.

Inhalt der Hippokrates Suppe

Die Suppe besteht vor allem aus, sehr gut verfügbaren Gemüsesorten, die das ganze Jahr zur Verfügung stehen. Selbstverständlich sollte es sich um Bio Gemüse handeln.

Die Zutaten sind unter anderem Kartoffeln, Tomaten, eine Sellerieknolle, Petersilienwurzel, Lauchzwiebel, Porreestange, Zwiebel, Petersilie und Knoblauch. Anstatt der Sellerieknolle kann auch ein Stangensellerie verwendet werden.

Wichtig für die Original Zubereitung nach Dr. Gerson ist, dass das Gemüse nicht geschält wird, sondern nur abgewaschen und gegebenfalls geschrubbt. Schneiden Sie bitte alle diese Zutaten in kleine, etwa  Fünf-Zentimeter große Stücke.

Rezeptanleitung der Hippokrates Suppe

  • Geben Sie bitte alle diese Stücke in einen Kochtopf und übergießen das Gemüse mit destilliertem Wasser ( ca. 2 Liter ).
  • Lassen Sie die Menge einmal richtig aufkochen.
  • Dann stellen Sie bitte die Temperatur so niedrig, dass die Suppe nur ein wenig kocht.
  • Geben Sie einen Deckel auf den Kochtopf.
  • Kochen Sie die Suppe circa 2 Stunden weiter auf kleiner Flamme.
  • Nehmen Sie den Kochtopf vom Herd und sie haben eine schmackhafte Gemüsesuppe. Die Zutaten sind unterschiedlich gegart.
  • Wenn Sie die Originalrezeptur der Gerson Kur einhalten wollen, müssen Sie jetzt die Suppe pürieren.

Dr. Gerson verwendete dafür ein spezielles Küchengerät. Dieses Küchengerät erhielt in den fünfziger Jahren den Namen „Flotte Lotte“ und wird heute noch unverändert hergestellt und ist leicht erhältlich. Wer es einfacher haben will, ich glaube nicht, dass die Wirkung deswegen abgeschwächt wird, verwendet einen in der heutigen Küche üblichen elektrischen Pürierstab.

Verwendung der Hippokrates Suppe

Wie dem auch sei, am Ende haben Sie eine pürierte Suppe und können sie für zwei Tage im Kühlschrank aufbewahren. Wenn Sie die Rezeptur so einhalten, wie ich oben beschrieben habe, werden sie in der Gesamtsumme 2 l Suppe erhalten. Diese Menge genügt für mindestens zwei Tage der Original Gerson Kur als zusätzliches, sehr schmackhaftes Nahrungsmittel. Die Suppe ist erst einmal ein wertvolles Nahrungsmittel für jedermann, aber wenn sie diese Suppe für die Original Gerson Kur verwenden wollen, dürfen Sie selbstredend natürlich keinerlei zusätzliche Gewürze hinzugeben, vor allem kein Kochsalz.

Lediglich Petersilie, Kerbel, Liebstöckel, Schnittlauch oder andere Küchenkräuter können der Suppe zugefügt werden. Sie dienen der Geschmacksverstärkung.

Einkaufsliste für die Hippokrates Suppe:

  • 1 Sellerieknolle mittelgroß.
  • 1 Petersilienwurzel mittelgroß.
  • 1 Stange Lauch
  • 2 Zwiebeln (gelb), mittelgroß.
  • 4 Tomaten, mittelgroß.
  • 3 Kartoffeln, mittelgroß.
  • Ein Bund glatte Petersilie.
  • 5 Zehen Knoblauch.
  • 2 l destilliertes Wasser (kein industriell hergestelltes Wasser)

Der Gerson-Frühstückshaferbrei

Das Gersonfrühstück besteht hauptsächlich aus dem Haferbrei. Man kann da allerlei Trockenfrüchte hinein tun. Ich bevorzuge die ganz einfache Variante, ist mir schon süss genung:

Zutaten:

  1. 7 El Bio-Haferflocken (glutenfrei)
  2. 1 saurer mittelgroßer Apfel
  3. 500ml Wasser (destiliert)

Rezept:

Wasser mit Haferflocken aufkochen Apfel entkernen und klein schneiden und hinzufügen. Das Ganze 10-20 min köcheln lassen


Originale Rezept Vorschläge von Dr. Gerson

Rohkost:

  1. Salatsauce

Ein Esslöffel kaltgepressten Olivenöl, ein Esslöffel Schlagsahne, ein Esslöffel frisch gepresster Zitronensaft.

Diese Zutaten werden mit einem Schneebesen kräftig geschlagen. Geben Sie jetzt nach ihrem Geschmack entsprechende Kräuter hinzu (Petersilie, Schnittlauch, Dill, Kerbel. Und wenn Sie wollen fein gewiegte Frühlingszwiebeln). Benutzen Sie bitte die oben genannten Kräuter recht reichlich, damit sie den salzlosen Geschmack überdecken.

2. Kopfsalat

Der Salat wird sauber, gewaschen und in ein Sieb getan zum Abtropfen. Kurz vor dem Servieren mischt man den Salat mit der Salatsauce.

3. Kopfsalat mit Tomaten

Eine Tomate, einen halben Kopf, Salat, Salatsauce. Die frische feste Tomate wird in feine Scheiben geschnitten, mit dem Kopf Salat vermischt und mit der Salatsauce übergossen.

Auf die selbe Weise kann man Kopfsalat mit fein geriebenen Rettich oder fein geschnittenen Radieschen mischen.

4. Endiviensalat

Einen kleinen Kopf in die vielen Salat wird in Streifen geschnitten und danach erst gewaschen. Ist der Salat zu bitter, kann man ihn für eine viertel Stunde im warmen Wasser liegen lassen. Dann lässt man den Salat abtropfen und gießt die Salatsauce darüber.

5. Chicorée Salat

Je nach Größe braucht man für eine Person ein bis zwei Chicoréepflanzen. Um dem Chicorée Salat einen Teil seines bitterem Geschmack zu nehmen, schneidet man am unteren Ende der Pflanze mit einem spitzen Messer ein keilförmiges Dreieck heraus. Man kann den Salat auch für eine viertel Stunde im warmen Wasser liegen lassen. Im Anschluss abtropfen lassen und mit Salatsauce übergießen.

6. Feldsalat, Brunnenkresse, junger Löwenzahn

Diese drei Salat Sorten werden entweder einzeln oder auch miteinander vermischt zubereitet. Auf die Person rechnet man etwa 100 g. Die Salate werden gewaschen, verlesen und mit der Salatsauce übergossen.

7. Spinat Salat

Der Spinat (etwa 125 g) wird gut verlesen, wobei alle Blüten zu entfernen sind, und mehrmals gewaschen. Ist er gut ab getropft vermisst man ihn mit einem Esslöffel Kalt gepresstes Olivenöl, ein Esslöffel Zitronensaft, etwas geriebene Zwiebel (bitte Glasreibe benutzen) und eine Messerspitze Ingwer Pulver.

8. Tomaten Salat

Je nach Größe 3-4 feste, reife Tomaten werden in feine Scheiben geschnitten und mit folgender Soße angemacht.

Ein Esslöffel Öl, ein Esslöffel Zitronensaft, eine halbe kleine Zwiebel (rot), sehr fein geschnitten werden, miteinander verquirlen. Dazu kommen eine Messerspitze Ingwerpulver und ein Esslöffel fein gequiekte Petersilie.

9. Roher Möhrensalat

Zwei mittelgroße Möhren werden auf einer Glasreibe fein gerieben und so serviert. Auch kann man diese geriebenen Möhren mit Kopfsalat, den man zuvor mit Salatsauce angemacht hat, mischen.

Zwei mittelgroße Möhren, ein Apfel (auf einer Glasreibe fein gerieben) mit Salatsauce vermengen und sofort servieren.

10. Roher Rote-Beete Salat

Die Rüben werden gründlich gebürstet, gewaschen und von allen Schaden vollen Stellen befreit. Dann reibt man sie ebenso wie den Apfel auf einer glas, reibe und mach diesen Salat mit der Salatsauce an.

11. Rettichsalat, Radieschensalat

Ein halber Rettichoder 15-20 Radieschen werden gewaschen und mit der größte gründlich gereinigt. Dann hobelt man den Rettich fein und schneidet die Radieschen klein. Bitte verwenden Sie auch die inneren Blätter des Radieschen. Man mischt den Salat mit einem Esslöffel Zitronensaft, einem Esslöffel kaltgepresstes Olivenöl. Nach Belieben kann man einen Esslöffel Schlagsahne dazugeben. Dadurch wird der Rettich weniger scharf.

12. Roher Selleriesalat mit Äpfeln

Einen halben kleinen Kopf Sellerie wird gründlich gereinigt mit einer Bürste. Schadhafte Stellen werden herausgeschnitten. Versuchen Sie so lange die äußere Haut der Sellerieknolle zu bearbeiten, bis die weiße Schicht innen erkennbar wird.

Dann reibt man ihn auf einer Raffel in feine Schnitzel.

Einen Apfel mit der Schale ebenfalls in feine Schnitzel reiben.

Dazu kommen eine halbe kleine Zwiebel auf einer Glasreibe fein gerieben. Ein Esslöffel Schlagsahne und ein halber Esslöffel fein gewiegte Petersilie vermischen. Übergießen Sie die geraspelten Sellerieschnitzel sofort mit der Soße. Geben Sie einen Teelöffel frisch gepresste Zitrone hinein.

13. Krautsalat

Hierzu verwendet man am besten weiß oder Rotkraut, auch kann man beides miteinander mischen. Ebenfalls ist die Zubereitung aus Wirsing möglich.

Einen Viertel kleinen Krautkopf wird mit einem Hobel möglichst fein geschnitten, dann gewaschen, getrocknet und ganz zum Schluss mit kochend heißem Wasser übergossen. Nur einen kleinen Augenblick das heiße Wasser einwirken lassen. Man nimmt das Kraut in eine Schüssel und stampft mit einem Holzlöffel es entsprechend weich.

Dieses Kraut so vorbereitete Kraut wird mit folgender Soße übergossen:

Ein halber Teelöffel Senf, Mehl wird mit einem Esslöffel Schlagsahne verquirlen, dazu kommt ein Esslöffel kalt gepresstes Olivenöl, eine Esslöffel, frisch gepresster Zitronensaft und eine halbe kleine rote Zwiebel, die fein gerieben wurde. Man vermischt den Salat gründlich mit der Sauce und lässt ihn 2 Stunden durchziehen

14. Rohe Erbsen Salat

250 g junge, frische Erbsen (es gehen auch tiefgefrorene Bio Erbsen) werden mit der Salatsauce übergossen und sofort serviert.

15. Rohe Sauerkraut Salat

100 g Sauerkraut, ohne Salz angemacht (siehe entsprechendes Rezept) wird mit einem Esslöffel kalt gepresstes Olivenöl, ein Esslöffel Zitronensaft (frisch gepresst), einen halben Teelöffel Kümmel und einem halben geriebenen rohen Apfel vermischt. Im Anschluss wird ein wenig Zwiebel, feingerieben darüber gegeben. Man lässt den Sauerkraut Salat 2 Stunden vor dem servieren durchziehen.

Gekochte Gerichte:

16. Gekochter Blumenkohl Salat

Ein kleiner oder ein halber mittlerer Blumenkohl Kopf wird im eigenen Saft gedünstet, bis er weich ist. Dann zerlegt man ihn in kleine Röschen und schneidet die Stile in feine Scheiben. Aus zwei Esslöffel Schlagsahne und ein Esslöffel Zitronensaft (frisch gepresst), ein Teelöffel gequiekte Petersilie und ein wenig geriebene rote Zwiebel macht man als Salat Sauce an und über gießt damit den Blumenkohl. Um den Geschmack noch zu verbessern, kann man eine kleingeschnittene frische Tomate hinzugeben.

17. Gekochter Lauch Salat

Drei große Stangenlauch werden in 4 cm lange Stückchen geschnitten und weich gedämpft. Aus einem Esslöffel Zitronensaft (frisch gepresst), ein Esslöffel, saure Sahne, einen Teelöffel Kümmel und ein wenig roh geriebene Äpfel bereitet man eine Sola Salatsauce, in der man den Lauch 1 Stunde ziehen lässt.

18. Gekochter Rote Beete Salat

2-3 mittlere rote Rüben werden mit der Schale im eigenen Saft weich gedünstet, wobei man vorher darauf achten muss, dass der obere Teil der Rübe nicht abgeschnitten wurde. Ansonsten läuft der Saft aus. Sind die Rüben weich, so werden sie geschält und anschließend in feine Scheiben geschnitten, die man mit folgender Salatsauce übergießen:

Der Saft einer Zitrone wird mit einem Esslöffel kalt gepresstes Olivenöl, eine halben kleinen, feinen Gewichten. Die Zwiebel und etwas geriebenen Meerrettich vermischt.

Anstelle des Meerrettich, wenn einem, das zu scharf ist, kann man auch einen halben Teelöffel Kümmel hinzunehmen. Meine lässt das ganze 2 Stunden ziehen.

19. Gekochter Erbsensalat

100 g Erbsen (es gehen auch tiefgefrorene Bio Erbsen) werden im eigenen Saft gegart, mit Petersilie überstreut und Salatsauce übergossen. Die Erbsen können sofort angerichtet werden.

20. Gekochter Kartoffelsalat

Die mit der Schale gedämpften Kartoffeln (2-3 Stück) werden geschält und in Scheiben geschnitten. Sie kommen entweder heiß in die Salatsauce, oder die Salatsauce wird heiß über sie gegossen. Alles zusammen muss wenigstens 1 Stunde lang vor dem Anrichten durchziehen.

Als zusätzliches Gewürz kommt noch Majoran, Senfpulver und fein gewiegter Schnittlauch hinzu. Um den Salat saftiger zu machen, kann man noch etwas Hippokrates Suppe hinzugeben.

21.  Gekochter gemischter Salat

Zwei im eigenen Saft gedünstete Kartoffeln werden geschält und in Würfel geschnitten. Eine gedämpfte rote Rübe, ein halber Rohr,apfel (klein, geschnitten), eine halbe fein geweckte Zwiebel und etwas Meerrettich werden mit dem Kartoffeln gemischt und mit Salat Sauce angemacht

Kommen wir jetzt zu Gemüserezepten:

22. Gekochtes Mangold

250 g Mangold wird von den Stielen befreit.

Ausnahmsweise muss man dieses Gemüse wegen des herben Geschmacks kurz überbrüht werden.

Bitte gießen sie kochend heißes Wasser über den geschnittenen Mangold. Jetzt dünsten Sie den Mangold weich. Die Stile sind dann noch nicht gar und deshalb schneidet man sie in feine Scheiben und gibt sie zwischen das Gemüse oder bereitet sie allein zu diesem Zweck zu. Mann, schneidet sie in fingerlange Streifen. Dann werden sie noch einmal kurz gegart bis sie weich sind. Die gibt man sie mit etwas Zitronensaft übergossen zu Tisch.

23. Gekochtes Salat Gemüse

Je nach Größe braucht man etwa zwei Salat Köpfe. Die festen inneren Köpfchen werden kurz weich gedämpft, die äußeren Blätter werden mit heißem Wasser übergossen. Die Salatsauce vermischt man mit etwas geriebenen (Glasreibe), eine Messerspitze Muskatnuss, Pulver, ein Esslöffel Sahne und einen Teelöffel Semmelkrumel. Beim servieren gibt man noch einige Tropfen frischgepressten Zitronensaft darüber.

24. Gekochtes Chicorée und Fenchel gedünstet

Bei Chicorée muss beim Putzen am unteren Ende das bittere mit einem spitzen Messer kegelförmig ausgeschnitten werden. Beide Gemüse haben schon so viel eigenen Geschmack, dass man nach dem dämpfen nur etwas Zitrone beim anrichten drauf zu träufeln braucht.

25. Erbsen gedünstet

Junge Erbsen (es gehen auch Bio-Erbsen tiefgefroren) werden nur weich gedämpft und mit fein gewiegter Petersilie angerichtet. Nach Wunsch kann man einige Tropfen Zitronensaft hinzufügen. Wer etwas mehr Kalorien haben will, kann auch Schlagsahne hinzugeben (Nicht bei der Diät Nr. 7 verwenden). Achtung, dass der feine Geschmack nicht leidet.

26. Gedünstete grüne Bohnen

Grüne Bohnen (es gehen auch Bio tiefgefrorene Bohnen) werden, wenn sie tatsächlich frisch geerntet wurden, von den Fäden befreit, gewaschen, geschnipselt oder gebrochen und mit Bohnenkraut und fein geschnittenen Zwiebeln im eigenen Saft gedünstet. Vor dem Anrichten fügt man noch fein gewiegte Petersilie und andere Küchenkräuter wie bei Rezept 1 beschrieben hinzu. Etwas rohe geriebene Zwiebel oder Knoblauch verstärken den Geschmack.

27. Gedünstete Tomaten

3-4 vollreife Tomaten werden als ganze Früchte mit Haut mit einer kleinen geschnittenen Zwiebel und wenn möglich, mit fein gewiegtem Sellerielaub (Vom Stangensellerie, die grünen Anteile) im eigenen Saft gedämpft. Es empfiehlt sich, die Zwiebel schon vorher anzuschmoren, da sie längere Zeit zum gar werden braucht als die Tomaten. Zum Schluss kommt fein gewiegte Petersilie und etwas Zitronensaft (frisch gepresst) hinzu.

28. Gedünstete Gurken

Eine vollreife Gurke (am besten ist hierfür eine Salatgurke geeignet) wird geschält, der Länge nach mitten durchgeschnitten und mit einem Löffel die Kerne herausgeschabt. Die Gurke wird jetzt in Stücke geschnitten und mit klein geschnittenen Zwiebeln und Tomaten in eigenen Saft gedämpft. Die Tomate muss entweder vorher geschält werden oder vor gegart worden sein. Das Schälen der Tomate erfolgt dadurch, dass sie mit kochend heißem Wasser begossen wird, bis sich die Schale ablöst. Statt Tomaten kann man auch andere Küchenkräuter verwenden. Als Gewürz kommt Zitrone, Dill, Senfpulver dazu, eventuell noch ein wenig eine geriebene, rohe rote Zwiebel (mit Glas reibe).

29. Gedünstete Kürbis

Schälen, mit einem Löffel die Kerne entfernen und klein schneiden, danach im eigenen Saft dünsten, mit Ingwerpulver und etwas Zitronensaft abschmecken.

30. Gedünstete Karotten

200 g junge Möhren werden gründlich gebürstet, fein geschnitten oder auf der Gemüseraspel, gerieben und im eigenen Saft weich gedämpft, mit viel gewiegter frischer Petersilie angerichtet. Wer den süßlichen reinen Möhren Geschmack nicht liebt, kann als Gewürz entweder rohe rote geriebene Zwiebel (Glasreibe) oder etwas geriebenen Meerrettich oder einige Tropfen Zitrone hinzufügen.

31. Gedünstete Petersilienwurzel

Die nach zarten Wurzeln werden gründlich gebürstet, in kleine Scheiben geschnitten und im eigenen Saft gedämpft. Man kann die Gemüse entweder mit etwas geriebener, rohe Zwiebeln und fein gewiegter Petersilie abschmecken. Kalt ist das ein ausgezeichneter Salat.

32. Gekochtes Sellerie Gemüse

Die Knollen werden in Wasser kräftig gebürstet, bis sie möglichst weiß sind, dann in Scheiben geschnitten und mit etwas fein gewiegten Sellerieblättern (die jungen Blätter von Stangensellerie) oder fein geschnittenen Porree gedämpft. Zuletzt kommt etwas Zitronensaft darüber.

33. Gedünstete Rote Beete

200 g Rote Beete werden gewaschen, mit Schaschlik Spießen durch gestochen, im Backofen für 45 Minuten bei 220° gegart, und wenn sie weich sind, schält man sie, schneidet sie in kleine, Finger dicke Stücke oder Scheiben. Klein geschnittene Zwiebeln und klein geschnittene Äpfel dämpft man separat, bis sie gar sind. Die roten Beete können mit geriebenen Meerrettich abgeschmeckt werden. Wer keinen Meerrettich mag, kann etwas Anies und Kümmelkörner mit in den Backofen geben.

34. Gedünstete Kohlrabi

2-3 Kohlrabi werden geschält, in feine Scheiben geschnitten, und die zarten, grünen Kohlrabiblätter werden ebenfalls gemeinsam mit dem fein geschnittenen Kohlrabi gedämpft. Als Gewürz kommt etwas Muskat hinzu, ein Esslöffel Schlagsahne wird in einer separaten Pfanne erhitzt und mit einer Messerspitze Vollkornmehl angeschwitzt. Die Mehlschwitze geben Sie bitte unter die Kohlrabi. (Nicht bei der Diät Nr. 7 verwenden)

35. Gedünstete Blumenkohl

Der Blumenkohl wird wie gewöhnlich geputzt und mit kochendem Wasser überprüft und auf einem Sieb ab getropft. Will man den Blumenkohl nur dämpfen, was ausgezeichnet schmeckt und jedes Gewürz entbehrlich macht, so braucht man dazu etwas Brat, Öl, der ansonsten leicht anbrennt. Man muss den Blumenkohl auch öfter schwenken. Es empfiehlt sich, den Kohl in einzelne Röschen zu zerlegen. Sie werden Goldgelb und etwas glasig und dürfen nicht zu weich gedämpft werden. Das verwendete Öl bitte komplett abgießen und die Blumenkohlröschen mit Küchenpapier vom überflüssigen Fett befreien. (Nicht bei der Diät Nr. 7 verwenden)

36. Gedünsteter Rosenkohl

200 g Rosenkohl, sorgfältig putzen, abtropfen und wie bei Rezept 35 in Bratfett dünsten. Als Gewürz etwas Muskat, süße Sahne und einen geriebenen Apfel hinzugeben. (Nicht bei der Diät Nr. 7 verwenden)

37. Gedünsteter Weiß- und Rotkohl

Ein Weißkohlkopf (mittelgroße) wird gehobelt und mit einer klein geschnittenen roten Zwiebel und zwei Äpfeln gedämpft. Während des Empfangs wird eine Scheibe Vollkornbrot in den Topf gelegt. Dieses Vollkornbrot bindet die unangenehmen Gerüche. Nach Bedarf kann mit Zitronensaft oder einer geriebenen Zwiebel gewürzt werden.

38. Gedünsteter Porree oder Lauchgemüse

Drei dicke weiße Lauchstangen werden von dem harten, grünen Blättern befreit, tüchtig gewaschen, nebeneinander in den Dampfgarer gelegt und weich gedämpft. Dann werden sie heraus genommen und wie Spargel auf einer Platte serviert und mit reichlich Zitronensaft angerichtet.

39. Gedünstete Zwiebeln

Eine mittelgroße Zwiebel wird geschält und als ganze Frucht weich gedämpft. Sie ist eine ausgezeichnete Beilage für den Kartoffelbrei.

40. Sauerkraut ohne Salz nach Dr. Gerson

Das Kraut wird in gewohnter Weise geschnitten und in einen Steintopf fest ein gedrückt. Wer den Geschmack liebt, kann einige Wachholderbeeren auf die unterste Krautschicht legen. Dann gießt man heißes Wasser (40-48°) darauf, dass es einige Zentimeter hoch über den Rand des Krautes steht.

Nun sorgt man dafür, dass dieser Wasserstand immer gleich bleibt.

Das Wasser darf aber keinesfalls kochend sein, Es muss exakt die Temperatur zwischen 40 und 48° haben, da sonst das Pflanzeneiweiß, das durch seine Umsetzung die Milchsäure Gärung bewirkt, gerinnen würde.

Mit einem Brett und einen Stein beschwert man die obere Schicht des Krauts und stellt den Steintopf in einen Keller wo es in 2-3 Wochen eine fantastische Milchsäure erlangt.

In einem Steintopf eingemachtes Kraut, welches man neben den Herd stellt, ist schon in einer Woche gebrauchsfertig.

Ohne Salz eingemachtes Kraut ist viel weicher und braucht nur ganz kurze Zeit zum Kochen. Es ist leichter zu verdauen und ein Kernstück der Gerson Therapie.

41. Gekochtes Sauerkraut.

200 g Sauerkraut (Rezept Nummer 30) werden mit einem halben geriebenen Apfel und einem halben geriebenen Zwiebel zusammen 10 Minuten gedämpft. Wenn man möchte, kann man noch einen halben Teelöffel Kümmel dazugeben.

Gemischte Gemüse.

Im folgenden stelle ich einige Vorschläge für die Mischung von verschiedenen Gemüsesorten vor.

Ich höre immer wieder von der Problematik, dass vielen Anwendern der Gerson Ernährung die Ideen ausgehen, wie sie ein schmackhaftes Essen zubereiten können.

Dabei will ich einige Hilfestellungen geben und beziehe mich wieder auf die Originalschriften von Dr. Gerson.

Dr. Gerson fand folgende Mischungen von Gemüsesorten hilfreich:

  1. Junge Erbsen, Möhren und Spargel werden einzeln zubereitet, dann gemischt und mit gewiegter Petersilie und einigen Tropfen Zitrone angerichtet.
  1. Sämtliche Blattgemüse wie Spinat, Mangold, Löwenzahn und Sauerampfer eignen sich gut zur Mischung untereinander. Hat man auch Sauerampfer mit im Angebot lohnt es sich, Rosinen mit schmoren zu lassen, die neutralisieren den etwas sauren Geschmack des Sauerampfers.
  1. Tomaten, Gurken, rohe Kartoffeln, alles klein schneiden und dämpfen. Mit Zitrone und Schlagsahne abschmecken.
  1. Bohnen, grüne wie gelbe, geschnipselt, mit Äpfel und Möhren in einem gemeinsamen Sieb dämpfen.
  1. Sellerie, Petersilienwurzel, Möhren (alles reinigen), junger Wirsing (einmal überbrühen) werden auf einer Gemüseraspel zerkleinert und wenn überhaupt es nötig ist, würzen, dann kann man klein geriebene rote Zwiebeln hinzugeben.
  1. Stangensellerie, Lauch, Petersilienwurzel, Möhren und Kartoffeln, nach dem Abbürsten, ganz fein schneiden oder auf einer Gemüseraspel raspeln. Im Anschluss dämpfen. Um das ganze etwas saftiger zu haben, kann man etwas Hippokrates Suppe hinzugeben. Es lohnt sich auch diese Mischung so fein zu pürieren (Pürierstab), dass es ähnlich einer Kartoffelpüree wird. Das kann man noch mit in Butter gedünsteten Zwiebeln würzen, aber bitte die Zwiebeln abkühlen lassen und danach mit einem Tuch von dem daran haftenden Fett befreien. (Nicht bei der Diät Nr. 7 verwenden)
  1. In Scheiben geschnittene, rohe Kartoffeln werden gedünstet, während des Dünstvorgangs nach 5-10 Minuten klein geschnittene Äpfel darauf gelegt und das ganze gemeinsam zu Ende garen. Hier kann man ebenfalls in Butter geschmorte Zwiebeln hinzugeben. (Nicht bei der Diät Nr. 7 verwenden)

Kartoffelgerichte

Die Kartoffel ist im Gegensatz zu modernen Ernährungskonzepten ein wichtiger Bestandteil der Gerson Ernährung. Sie ist ein wertvoller Kalorienlieferant und ein sehr basisches Nahrungsmittel.

Die Kartoffel soll möglichst naturbelassen in der Schale gegart werden, da ebenso wie bei den Wurzelgemüsen unmittelbar unter der Schale die meisten Vitamine und Mineralsalze liegen. Man darf sie also nur mit einer Wurzelbürste reinigen. Hier gilt das gleiche wie bei den Gemüsesorten:

Niemals in Wasser kochen, sondern entweder im Dämpfer dämpfen lassen oder im Ofen auf einem Backblech backen.

  1. Pellkartoffeln: Kartoffeln werden gut gebürstet und dann im Dämpfer mit etwas Wasser am Boden und Kümmelkörnern gedünstet. Beim Anrichten kann man noch kleingewiegte Petersilie hinzugeben.
  1. Gebackene Kartoffeln: es lohnt sich die ganzen Kartoffeln, ich selbst bevorzuge Gemüse Kartoffeln auf einem Backblech zu geben. Bei 220°, 70 Minuten zu backen, um eine vollständige Garung zu erreichen. Ich spicke die Kartoffeln mit Schaschlik-Spießen, die ich kreuz und quer durch die Kartoffel stecke, dadurch wird die Hitze auch in das Innere der Kartoffel geleitet.
  1. Gedämpfte Kartoffeln: die rohen, geschälten Kartoffeln werden in Finger lange Stücke geschnitten und auf einem Sieb in siedendes Öl getaucht, bis sie goldgelbsind. Nach Geschmack kann man dann etwas rote Zwiebeln ganz fein gerieben durchmischen. (Nicht bei der Diät Nr. 7 verwenden)
  1. Kartoffelpuffer: die gründlich gebürstet in Kartoffeln werden roh auf einer Scheibe gerieben und mit frisch geriebenen roten Zwiebeln gewürzt und zu kleinen Pfannkuchen geformt und in einer Pfanne mit Butter Fett auf beiden Seiten goldbraun gebraten. Sind die Kartoffeln sehr wässrig, so muss man sie pressen und die Flüssigkeit vor dem Braten ab schöpfen. (Nicht bei der Diät Nr. 7 verwenden)

Über die Kochrezepte

Dies stellt eine unvollständige, aber meiner Meinung nach sehr hilfreiche Übersicht der verschiedenen von Dr. Gerson persönlich entwickelten Kochrezepte dar. Diese Rezepte wurden in seinen Kliniken angewendet und haben sich bewährt. Mir liegt es am Herzen, der originalen Behandlung von Dr. Gerson so treu wie möglich zu bleiben. Deshalb schätze ich diese Rezepte sehr. Sie halten sich eng an die Therapiekonzepte jener Zeit.

Noch einmal kurz zusammengefasst das Wichtigste über die Kochvorgänge:

Es sollte immer gegart und nicht gekocht werden. Hierfür empfehle ich einen Kochtopf mit einem schweren Deckel sowie einem Dämpfeinsatz oder einem faltbaren Dampfkorb. Fügen Sie nur so viel Wasser in den Topf, dass der Boden gerade bedeckt ist. Schließen Sie den Topf fest und bringen Sie das Wasser zum Kochen. Der aufsteigende Wasserdampf wird das Gemüse schonend garen (bitte nicht unter Druck garen).

Eine grundlegende Regel bei der Zubereitung von Gerson-Gerichten ist es, auf jegliche Form von Salz zu verzichten.

 


Der Tages-Speiseplan einer Gerson Therapie in seiner Kurklinik in den 1950er Jahren des 20. Jahrhundert:

Frühstück:

  1. Ein Glas frisch gepresster Obstsaft (Apfel, Pfirsiche, Orange, Aprikose)
  2. Eine Portion Haferbrei mit selbst gemachten Apfelmus (Anleitung später)
  3. Eine Scheibe getröstetes Vollkornbrot (Roggen oder Dinkel)

Mittagessen

  1. Grüner Salat
  2. Ein Teller Hippokrates Suppe
  3. Ein Glas Gemüse Frisch-Saft
  4. Eine große gebackene Kartoffel.
  5. Eine Portion gedünstetes Gemüse Gericht.
  6. Rohes Obst.

Abendessen

  1. Eine Portion grüner Salat oder roh geriebene Äpfel oder roh geriebene Karotten
  2. Ein Teller Hippokrates Suppe,
  3. Ein Glas Gemüsesaft (frisch gepresst)
  4. Eine große, gebackene Kartoffel.
  5. Ein gedünstetes Gemüse Gericht.
  6. Eine Portion rohes Obst.

Eine Stunde nach dem Abendessen ein halbes Glas Karotten-Apfelsaft mit einer Dosis Kalium Lösung als Abschluss des Tages.


Die moderne Gerson Therapie

In den ersten Kapiteln dieses Buches haben wir uns intensiv mit der ursprünglichen Gerson-Therapie auseinandergesetzt. Unser Hauptziel war es, diese Behandlungsform so präzise und exakt wie möglich darzustellen, ohne von den ursprünglichen Vorgaben abzuweichen. Diese Genauigkeit ist entscheidend, da nur so sichergestellt werden kann, dass die Erfolge, die Dr. Gerson zu seinen Lebzeiten verzeichnete, wiederholbar sind.

Wie herausfordernd die Umsetzung dieser Therapie in der Praxis ist, muss kaum noch betont werden. Die Anforderungen an die strikte Einhaltung des Programms machen deutlich, dass die ursprüngliche Form der Gerson-Therapie in der modernen Welt kaum realisierbar ist. Um die strengen Vorgaben zu erfüllen, müsste der Patient, gemeinsam mit seinen Angehörigen, mehrere Monate lang jegliche sozialen Verpflichtungen aufgeben und sich ausschließlich auf die Ernährung und die Entgiftung konzentrieren. Das ist nicht nur eine organisatorische Herausforderung, sondern nahezu unmöglich, insbesondere dann, wenn parallel schulmedizinische Behandlungen oder andere Therapieformen notwendig sind.

Es wäre äußerst bedauerlich, dieses beeindruckende therapeutische Konzept, das seinesgleichen sucht, nur deshalb nicht zu nutzen, weil seine praktische Umsetzung so schwierig, wenn nicht sogar unmöglich erscheint. Es muss daher Wege und Lösungen geben, um die Vorteile der Gerson-Therapie in einer realisierbaren Form an die Bedürfnisse der Patienten anzupassen.

Um dies zu erreichen, müssen wir die einzelnen Bestandteile der Gerson-Therapie näher betrachten und überlegen, inwiefern sie in der heutigen Praxis umsetzbar sind. Vielleicht finden wir so einen Weg, die positiven Effekte der Gerson-Therapie in die moderne medizinische Praxis zu integrieren, ohne dabei ihre grundlegenden Prinzipien aus den Augen zu verlieren.

Natürlich ist mir bewusst, dass Kompromisse stets mit dem Risiko einhergehen, die Gesamteffektivität im Vergleich zur Originaltherapie zu verringern. Doch angesichts der Komplexität und Schwere von Krebserkrankungen erscheint es pragmatisch, die Machbarkeit für die Patienten in den Vordergrund zu stellen. Eine Therapie kann nur dann erfolgreich sein, wenn sie sich auch realistisch im Alltag umsetzen lässt.

Es mag sinnvoll erscheinen, die in der ersten Hälfte dieses Buches betonte Forderung nach strikter Exaktheit in der Durchführung der Gerson-Therapie nach Dr. Gersons Originalschriften beiseite zu legen und stattdessen einen pragmatischen Ansatz zu wählen, der sich an den individuellen Möglichkeiten und Bedürfnissen der Patienten orientiert. Lassen Sie uns die Grundprinzipien der Gerson-Therapie durch diese Linse betrachten und überlegen, wie Patienten in der heutigen Zeit sinnvoll davon profitieren können.

Die wesentlichen Grundprinzipien der Gerson-Therapie lassen sich in folgenden fünf Punkten zusammenfassen:

  1. Die Ernährung – Die Bedeutung einer rein pflanzlichen, nährstoffreichen Kost steht im Mittelpunkt dieser Therapie. Sie bildet die Basis für den Heilungsprozess und spielt eine entscheidende Rolle bei der Entgiftung und Stärkung des Körpers.
  2. Die Ausleitung – Die Entfernung von Giftstoffen aus dem Körper ist ein zentraler Bestandteil. Nur wenn der Körper von belastenden Stoffen befreit wird, kann die Heilung effektiv voranschreiten.
  3. Die Entsalzung – Die Reduktion von Natrium im Körper ist essenziell, da Salz das Gleichgewicht der Körperfunktionen stören kann. Dies stellt einen oft übersehenen, aber wichtigen Aspekt der Therapie dar.
  4. Die Enzyme – Enzyme sind wichtige Katalysatoren für viele biologische Prozesse im Körper. Ihre richtige Zufuhr und Aktivierung sind entscheidend für die Zerstörung von Krebszellen und die Regeneration gesunder Zellen.
  5. Die Schilddrüse – Die Unterstützung der Schilddrüse, als zentrale Steuerzentrale des Stoffwechsels, ist von entscheidender Bedeutung, um die Heilungsprozesse optimal zu unterstützen.

Mir ist klar, dass es im weiteren Verlauf der Erörterung der praktischen Aspekte der Gerson-Therapie zu einigen Wiederholungen kommen wird. Dies ist jedoch manchmal notwendig, da eine Betrachtung der Dinge aus verschiedenen Perspektiven neue Erkenntnisse und Möglichkeiten offenbaren kann. Es könnte sich herausstellen, dass wir dadurch Aspekte beleuchten, die bisher übersehen wurden.

In den folgenden Kapiteln wird der Fokus auf der praktischen Anwendbarkeit der Gerson-Therapie liegen. Dabei rückt die genaue Befolgung der Originalvorgaben etwas in den Hintergrund, da es wichtig ist, die Therapie an moderne Gegebenheiten und wissenschaftliche Erkenntnisse anzupassen. Um dies zu erreichen, müssen wir bereit sein, einige Kompromisse einzugehen und möglicherweise neue Erkenntnisse in das Konzept einzubinden, ohne dabei die grundlegenden Prinzipien zu verlieren.

Dennoch steht die praktische Anwendung im Mittelpunkt. Patienten sollen in der Lage sein, die Therapie in ihren Alltag zu integrieren, ohne dass sie übermäßig eingeschränkt oder belastet werden. Wer den bisherigen Ausführungen gefolgt ist, wird diese Sichtweise sicherlich nachvollziehen können. Schließlich ist der praktische Nutzen das Wichtigste – eine Therapie kann nur dann ihre volle Wirkung entfalten, wenn sie auch tatsächlich angewendet wird.

Die praktische Anwendung der Gerson-Therapie

In den folgenden Kapiteln liegt der Schwerpunkt vor allem auf der praktischen Umsetzbarkeit, weniger auf der strikten Befolgung der originalen Gerson-Therapie. Um dies zu erreichen, müssen wir bereit sein, Kompromisse einzugehen und die Behandlung an aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse anzupassen.

Dabei steht die praktische Anwendbarkeit stets im Vordergrund. Wer den bisherigen Ausführungen aufmerksam gefolgt ist, wird diesen Ansatz gut nachvollziehen können. Letztendlich ist es der praktische Nutzen, der den größten Wert hat.

Aus diesem Grund müssen wir die Grundprinzipien, auf denen die Gerson-Therapie basiert, noch einmal kritisch betrachten. Dabei ist es entscheidend, dass diese Prinzipien zwar vollständig bleiben, aber auch im Alltag umsetzbar sein müssen.

Im Gegensatz zu meinen früheren Ausführungen möchte ich an dieser Stelle auch neuere Erkenntnisse und die Erfahrungen aus meinem langjährigen ärztlichen Berufsleben einfließen lassen. Ich blicke auf mehrere Jahrzehnte therapeutische Arbeit mit Krebspatienten zurück.

Ein wesentlicher Schwerpunkt meiner ärztlichen Tätigkeit war die Anwendung von Vitamin B17, auch bekannt als Amygdalin. Diese Substanz hat die bemerkenswerte Fähigkeit, das Wachstum und die Teilung von Krebszellen zu hemmen oder sogar vollständig zu stoppen, wodurch ihre Ausbreitung im Körper verhindert wird. Im Alltag verwende ich oft den Begriff „natürliche Chemotherapie“. Dies ist natürlich stark vereinfacht, veranschaulicht aber die grundlegende Wirkung am besten.

Interessanterweise war Dr. Gerson die Vitamin-B17-Therapie nicht bekannt, da sie erst nach seinem Tod von Dr. Krebs junior entdeckt und in der Medizin angewendet wurde. Charlotte Gerson, seine Tochter und Nachfolgerin, die das Erbe der Gerson-Therapie weiterführte, integrierte jedoch diese Behandlung in die Gerson-Therapie, sobald sie von der Wirksamkeit von Vitamin B17 erfuhr.

Dies ist besonders bemerkenswert, da es zeigt, dass auch Dr. Gerson selbst diese Therapie mit großer Wahrscheinlichkeit als ein weiteres wichtiges Element seiner Kur angenommen hätte.

Warum die heutige Gerson-Therapie in den internationalen Zentren keine Vitamin-B17-Behandlung umfasst, ist eine andere Geschichte. In meinen weiteren Publikationen habe ich die Geschichte der Vitamin-B17-Therapie ausführlich behandelt.

Festzuhalten bleibt jedoch, dass sich die Vitamin-B17-Therapie nahtlos in das Konzept der Gerson-Behandlung einfügt. Wir werden später genauer darauf eingehen, wie sich die Kombination der Vitamin-B17-Therapie mit der Gerson-Kur sinnvoll gestalten lässt.

Kehren wir nun zu den Grundprinzipien der Gerson-Therapie zurück.


Fortsetzung folgt

 

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