Die Vitamin B17 Krebstherapie Kompakt – alles auf einen Blick

Vortrag von Dr. med. Max Gerson über seine Therapie, gehalten am 24.06.1954 – Das Original


Dreißig Jahre klinischen Experimentierens haben eine erfolgreiche Therapie bei fortgeschrittenem Krebs hervorgebracht. Dieser Therapie liegen folgende Thesen zugrunde:

1. Bei Krebspatienten ist das Immunsystem geschwächt, und die Gewebe, vor allem das Lebergewebe, sind geschädigt.
2. Wenn der Krebs zerstört ist, gelangen giftige Abbauprodukte in den Blutkreislauf, die zum Koma und zum Tod durch Leberversagen führen können.

Bestandteile der Therapie sind Kalium in hohen Dosen und eine salzarme Diät ohne Fett und Öl und geringen Mengen tierisches Eiweiß. Säfte aus rohem Obst und Gemüse und roher Leber liefern aktive, oxidierende Enzyme, die die Genesung der Leber fördern. Jod- und Niacinergänzungen werden verwendet. Kaffee-Einläufe erweitern die Gallengänge, so daß die Leber giftige Krebsabbauprodukte besser ausscheiden kann; sie unterstützen die Dialyse von Giftstoffen aus dem Blut durch die Dickdarmwand. Die Therapie ist als integriertes Ganzes anzuwenden. Wer nur Teile der Therapie nutzt, wird damit keinen Erfolg haben. Mit dieser Therapie habe ich viele Krebskranke im fortgeschrittenen Stadium geheilt.

Meine Damen und Herren,

ich bin hier auf Urlaub und nicht, um Vorträge zu halten. Ich habe nichts mitgebracht. Darum habe ich einige Gedanken niedergeschrieben, weil ich gebeten wurde, Ihnen zunächst zu berichten, wie meine Krebstherapie entstanden ist. Es ist eine lustige Geschichte.

Als ich im Jahre 1928 Internist in Bielefeld war, wurde ich eines Tages zu einer Dame gerufen. Ich fragte sie, was ihr fehle, aber am Telefon wollte sie mir keine Auskunft geben. Also ging ich hin. Sie wohnte ein wenig außerhalb der Stadt. Sie berichtete, sie sei in einer großen Klinik in der Nähe operiert worden, und man habe Gallenkrebs entdeckt. Ich sah die Operationsnarbe. Sie hatte hohes Fieber und Gelbsucht. „Leider kann ich nichts für Sie tun“, sagte ich. „Ich weiß nicht, wie man Krebs behandelt. Ich habe noch keine Erfolge beobachtet, vor allem nicht in fortgeschrittenen Fällen, die nicht mehr operabel sind.“ Sie sagte: „Herr Doktor, ich habe Sie gerufen, weil ich weiß, daß Sie Tuberkulose und Arthritis schon öfter erfolgreich behandelt haben. Also, hier ist ein Block. Schreiben Sie eine Behandlung auf Dort drüben auf dem Tisch liegt ein Buch bitte seien Sie so nett, und lesen Sie mir das Kapitel ‚Krebsheilung‘ laut vor.“

Es war ein dickes Buch mit etwa 1200 Seiten über Volksheilkunde, und in der Mitte war dieses Kapitel. Ich begann zu lesen. Die Autoren waren drei Lehrer und ein Arzt. Keiner von ihnen praktizierte Medizin. So stellten sie dieses Buch zusammen. Sie schrieben etwas über Hippokrates, der seinen Krebspatienten eine spezielle Suppe gab. Genau diese Suppe geben wir heute unseren Patienten die Suppe aus diesem Buch, deren Rezept von Hippokrates stammt, der 550 Jahre v. Chr. lebte! Er war der größte Arzt seiner Zeit, und ich glaube sogar, der größte aller Zeiten. Seiner Meinung nach mußte man Kranke mit der Suppe, mit Einläufen und so weiter entgiften.

Ich las und las, aber schließlich sagte ich zu der Dame: „Schauen Sie, andere Ärzte sind wegen meiner Tuberkulose-Therapie gegen mich. Darum möchte ich Sie nicht behandeln.“ Doch sie bestand darauf: „Ich gebe Ihnen schriftlich, daß Sie für die Folgen der Behandlung nicht verantwortlich sind und daß ich es so wollte.“ Als ich diese unterzeichnete Erklärung in der Hand hielt, dachte ich. „Na schön, probieren wir’s.“

Ich schrieb den Behandlungsverlauf nieder. Es war fast dieselbe Therapie, die ich bei Tuberkulose anwandte und die ich an der Münchner Universitätsklinik mit Professor Sauerbruch ausgearbeitet und praktiziert hatte. Nach der Arbeit in der Klinik #488 hatte ich die Therapie eingeführt und festgestellt, daß sie wirkte. Ich dachte, sie werde möglicherweise auch beim Krebs wirken. In der wissenschaftlichen Literatur liest man immer wieder, daß Tuberkulose und Krebs chronische Krankheiten sind und daß die Patienten entgiftet werden müssen. Doch das letztere hat nur Hippokrates geschrieben.

Ich versuchte es und die Patientin wurde gesund! Sechs Monate später stand sie auf und war in bester Verfassung. Dann schickte sie zwei andere Krebskranke zu mir. Einer war ein Angehöriger mit Magenkrebs. Während einer Operation, die abgebrochen wurde, hatte man Metastasen außerhalb des Magens festgestellt. Auch er wurde geheilt! Dann mußte ich gegen meinen Willen einen dritten Patienten heilen. Ich rechnete mit noch größerem Widerstand meiner Kollegen. Auch den dritten Fall, ebenfalls Magenkrebs, konnte ich heilen. An drei Patienten hatte ich mich versucht, und alle drei waren geheilt!

Ich muß zugeben, daß ich bis zum heutigen Tag nicht weiß, wie ich in diese Sache hineinstolperte, wie ich das geschafft habe. Damals sagte ich immer, ich wisse nicht, warum die Patienten gesund geworden seien. Ich wußte nicht genug über Krebs, und es war ein wirklich schwieriges Problem. Doch sobald ich es im Kopf, in den Händen und im Herzen trug, konnte ich mich diesem Problem nicht mehr verweigern.

Einige Zeit später war ich in Wien. Ich hatte Deutschland wegen der politischen Wirren unter Hitler verlassen. In Wien behandelte ich sechs Krebskranke und hatte keinen Erfolg sechs Fehlschläge! Das war erschütternd. Das Sanatorium, in dem ich meine Patienten behandelte, war auf Diäten nicht sehr gut eingerichtet. Man behandelte dort andere Krankheiten nach anderen Methoden und achtete kaum auf die Ernährung. Daher schrieb ich die Fehlschläge diesem Umstand zu.

Dann ging ich nach Paris. Ich behandelte sieben Krebspatienten und war dreimal erfolgreich. Einer der Kranken war ein alter Mann. Er hatte Blinddarmkrebs, dort, wo der Dickdarm beginnt, und war 70 Jahre alt.

Eine andere Patientin war eine Dame aus Armenien. Das war ein sehr interessanter Fall. Ich mußte gegen die ganze Familie kämpfen. Es gab viele Ärzte in der Familie, und ich hatte eine Menge Ärger. Trotzdem schaffte ich es. Sie hatte #490 ein Brustkrebsrezidiv. Die Familie klagte andauernd darüber, wie „heruntergekommen“ die Frau sei. Sie wog nur 70 Pfund. Sie war nur Haut und Knochen, und die Angehörigen wollten, daß ich ihr Eigelb gab. Ich gab ihr ein klein wenig Eigelb und der Tumor wuchs wieder. Dann bestanden sie darauf, daß ich ihr Fleisch gab, rohes Hackfleisch. Ich gab es ihr, und der Tumor wuchs erneut. Beim dritten Mal wollten sie, daß ich ihr etwas Öl gab. Ich gab ihr Öl, und zum drittenmal wuchs der Tumor. Dennoch konnte ich den Tumor dreimal beseitigen und die Patientin retten. Und ich hatte immer noch keine Ahnung, was Krebs ist. Wenn mich jemand nach meiner Theorie gefragt hätte, ich hätte antworten müssen: „Ich weiß es selbst nicht genau.“

Einige Zeit später kam ich nach Amerika. Das Krebsproblem und die Heilung meiner ersten drei Patienten ging mir nicht aus dem Kopf Immer wieder dachte ich: „Es muß möglich sein. Es wäre ein Verbrechen, es nicht zu tun.“ Aber so leicht war das nicht. Als ich in die USA kam, hatte ich keine Klinik. Ich war nicht einmal als Arzt zugelassen. Als ich die Prüfungen abgelegt hatte und Patienten behandeln durfte, mußte ich das zu Hause tun. Es war harte Arbeit. Die Patienten mochten die Diät nicht und wollten sie zu Hause nicht zubereiten. Sie waren daran gewöhnt, in der Küche Zeit zu sparen und nicht schwer zu arbeiten, um all die Säfte zuzubereiten, die für meine Therapie notwendig waren.

Die Tuberkulosediät war salzfrei und bestand überwiegend aus Obst und Gemüse. Das Gemüse wurde in einem schweren Topf – kein Aluminium – ohne Wasserzusatz im eigenen Saft gedünstet. Auch der Deckel mußte schwer sein und gut passen, damit kein Dampf austreten konnte. Die Patienten mußten die meisten Lebensmittel roh und fein gerieben essen. Sie mußten Orangensaft, Grapefruitsaft und Apfel-Karotten-Saft trinken, den sie in einem Zerkleinerer mit Presse zubereiten mußten. Ich hatte nämlich festgestellt, daß Zentrifugen mir nicht die Säfte lieferten, mit denen ich Kranke heilen konnte.

Zunächst hatte ich angenommen, Zentrifungen seien wunderbar. Kein Tropfen Saft ging verloren. Aber es klappte nicht. Dann erklärte mir ein Physiker, daß in der Mitte der Zentrifuge positive Elektrizität entsteht und daß der Saft elektrisch negativ #491 geladen ist. Diese Elektrizität zerstört die oxidierenden Enzyme. Man muß den Saft also mit einem Gerät herstellen, das erst zerkleinert und dann preßt. Wenn möglich sollte es aus rostfreiem Stahl bestehen.

Die Patienten müssen eine Menge Säfte trinken. Und sie brauchen die „Hippokrates-Suppe“. Ich kann darauf nicht im einzelnen eingehen, dafür wäre der Abend nicht lang genug. Aber Einläufe sind für die Entgiftung sehr wichtig. Ich fand heraus, daß die Entgiftung, die Hippokrates empfohlen hatte, ein äußerst wichtiger Teil der Therapie war.

Dann hatte ich endlich eine Klinik. Die Patienten merkten, daß auch Kranke im fortgeschrittenen Stadium, sogar im „Endstadium“, also in

einem weit fortgeschrittenen Stadium, geheilt werden konnten. Sie schickten mir immer mehr dieser „terminalen“ Fälle. Ich wurde da hineingezwungen. Einerseits lag mir das Messer der AMA (American Medical Association) am Hals, andererseits saßen mir nur schwere Fälle im Nacken. Hätte ich sie nicht gerettet, wäre meine Klinik ein Leichenhaus gewesen. Manche Patienten wurden auf Tragen gebracht, weil sie nicht mehr gehen konnten. Sie konnten nicht mehr essen. Es war sehr, sehr schwierig. Ich mußte also unbedingt eine Therapie entwickeln, die diesen Schwerkranken helfen konnte.[10,11]. Wieder war ich dazu gezwungen.

Um herauszufinden, wo ich den Schwerpunkt setzten mußte, las ich alle verfügbare Literatur. Mir fiel auf, daß die Mediziner nur Symptome behandelten. Es muß doch etwas geben, was den Symptomen zugrunde liegt, dachte ich. Es kann nicht sein, daß es Symptome im Gehirn, andere in den Lungen, in den Knochen, im Bauch oder in der Leber gibt. Es muß eine gemeinsame Grundlage gebe, sonst ist das alles unmöglich.

Bei meiner Arbeit mit Tuberkulosepatienten hatte ich gelernt, daß man bei Tuberkulose und allen anderen chronischen Krankheiten nicht die Symptome behandeln darf. Man muß den Körper – den ganzen Körper – behandeln. Doch das ist leicht gesagt. Wie stellt man es an? Nach und nach erkannte ich, daß der Verdauungstrakt der wichtigste Teil des Körpers ist. Damit alles, was wir essen, richtig verdaut wird und damit die Organe des Verdauungssystems korrekt arbeiten und beim Abbau der Nahrung in ihre Endprodukte helfen und gleichzeitig alle Schlacken ausscheiden, müssen sämtliche Toxine beseitigt werden, so daß sie sich nicht im Organismus ansammeln können. Meiner Meinung nach war dies der wichtigste Aspekt der Tuberkulosetherapie. Bei allen anderen chronischen Krankheiten konnte es nicht anders sein. Und ich bin heute noch davon überzeugt, daß der Krebs keine „spezifische“ Therapie benötigt.

Krebs ist eine sogenannte degenerative Krankheit, und alle degenerativen Krankheiten müssen so behandelt werden, daß zunächst der ganze Körper entgiftet wird. Bei meiner Arbeit mit Tuberkulosepatienten hatte ich gelernt, daß die Leber die Hauptrolle spielt. Sie entfernt die Toxine aus dem Körper und bearbeitet sie so, daß sie in die Gallengänge befördert und mit der Galle ausgeschieden werden. Das ist keine leichte Aufgabe. Außerdem hilft die Leber, unterstützt vom vegetativen Nervensystem, bei der Produktion des Magensaftes. Sie hilft auch der Bauchspeicheldrüse, Trypsin, Pepsin und Lipase herzustellen das alles steuert sie zusammen mit dem vegetativen Nervensystem. Die Leber hat noch viel mehr wichtige Aufgaben. Eine davon ist die Reaktivierung der oxidierenden Enzyme, wie wir durch die Arbeit von Rudolf Schönheimer wissen. Es würde zu weit führen, jetzt darauf näher einzugehen. Wichtig ist, daß die Funktion der oxidierenden Enzyme bei Krebskranken reduziert ist.

Nehmen wir nun die Theorie vorweg. Im Laufe jener Jahre kam mir die Idee, daß zwei Aspekte beim Krebs von besonderer Bedeutung sind. Der eine ist der gesamte Körper, der allgemeine Aspekt. Der andere ist der

lokale Aspekt, das Symptom. Die Behandlung muß dem allgemeinen Aspekt gelten. Wenn wir ihn ins Gleichgewicht bringen können, verschwindet der lokale Aspekt.

Was ist nun der allgemeine Aspekt und was muß die Therapie tun, um ihn zu harmonisieren? Ich möchte mich heute Abend vor allem mit dieser Frage beschäftigen. Der allgemeine Aspekt ist der Verdauungstrakt mit der Leber. Bei Krebskranken ist der Verdauungstrakt sehr stark vergiftet. Wie werden wir damit fertig? Es ist leicht, von Entgiftung zu reden; aber es ist sehr schwierig, Krebspatienten zu entgiften. Wenn ihre Krankheit weit fort #493 geschritten ist, können sie nämlich kaum essen. Sie haben keinen Magensaft, die Leber arbeitet nicht, die Bauchspeicheldrüse arbeitet nicht – nichts ist aktiv.

Wo fangen wir an? Der erste und wichtigste Schritt ist die Entgiftung. Deshalb wollen wir uns damit befassen. Wir begannen mit einigen Einläufen verschiedener Art. Ich fand heraus, daß der Kaffee-Einlauf, den Prof. 0. A. Meyer zum erstenmal anwandte, am besten geeignet ist. Meyer kam auf diese Idee, als er mit Professor Heubner eine Koffeinlösung ins Rektum von Tieren einführte. Er beobachtete, daß sie die Gallengänge öffnete, so daß mehr Galle fließen konnte. Das hielt ich für sehr wichtig, und ich entwickelte Kaffee-Einläufe. Wir nahmen drei gehäufte Eßlöffel gemahlenen Kaffee auf einen Liter Wasser, ließen es drei Minuten kochen und danach 10 bis 20 Minuten sieden, und verabreichten es dann bei Körpertemperatur.

Die Patienten berichteten, daß ihnen diese Einläufe guttaten. Die Schmerzen verschwanden, obwohl wir auch auf Beruhigungsmittel verzichten mußten, um eine Entgiftung zu erreichen. Ich erkannte, daß es unmöglich ist, einerseits den Körper zu entgiften und ihm andererseits Medikamente und Gifte zuzuführen, zum Beispiel Beruhigungsmittel wie Demerol, Codein, Morphin, Scopolamin usw. Ein Patient berichtete, er habe alle zwei Stunden ein Grain Codein eingenommen und Morphininjektionen erhalten – wie könnte man diese Mittel absetzen? Ich erklärte ihm, Kaffee-Einläufe seien das beste Beruhigungsmittel. Bald mußte er mir recht geben. Manche Patienten, die starke Schmerzen hatten, nahmen Kaffee-Einläufe nicht alle vier Stunden, wie ich es verordnet hatte, sondern alle zwei Stunden. Aber auf Beruhigungsmittel verzichteten sie. Nach wenigen Tagen hatten sie nur noch leichte Schmerzen, fast keine mehr. Ich kann Ihnen ein Beispiel geben. Vor nicht allzulanger Zeit suchte mich eine Dame auf. Sie hatte Gebärmutterhalskrebs und zwei große ‚Tumore im Uterusbereich. Der Gebärmutterhals war ein großer, nekrotischer, Blut und Eiter absondernder Krater, und die arme Frau konnte nicht mehr sitzen. Der Krebs war inoperabel. Man hatte sie mit Röntgenstrahlen behandelt, und sie erbrach alles, was sie aß. Sie konnte nicht mehr liegen. Sie konnte nicht sitzen. Sie ging Tag und Nacht hin #494 und her. Als sie in meine Klinik kam, sagte der Klinikdirektor: „Herr Doktor, wir können sie nicht hierbehalten. Dieses unaufhörliche Stöhnen und Gehen bringt die anderen Patienten um den Schlaf.“ Nach vier Tagen konnte sie ohne Beruhigungsmittel schlafen. Das Sedativum hatte ihr ohnehin nicht viel geholfen, es hatte nur etwa eine halbe Stunde gewirkt. Nach acht bis zehn Tagen hatte sie nur einen Wunsch: auf den Einlauf um drei oder vier Uhr morgens zu verzichten.

Patienten, bei denen es große Tumormassen aufzulösen gilt, wecken wir jede Nacht mit einem Wecker auf, weil sie sonst durch die Absorption dieser Tumorsubstanz vergiftet werden. Wenn wir ihnen nur einen oder drei Einläufe geben, sterben sie an Vergiftung. Als Arzt hatte ich nicht das Recht, den Körper zur Absorption dieser Tumormassen zu veranlassen und ihn dann nicht ausreichend zu entgiften. Diese Patienten erlitten ein Leberkoma. Autopsien zeigten, daß die Leber vergiftet war. Aus diesen tragischen Fällen lernte ich, daß man diese Patienten gar nicht genug entgiften kann. Darum erlaubte ich dieser Frau, eine Nacht lang sieben Stunden zu schlafen aber nur für eine Nacht. Mehr durfte ich nicht riskieren! Wenn ich diesen Patienten ihre nächtlichen Einläufe vorenthielt, waren sie am Morgen schläfrig und nur bei halbem Bewusstsein. Die Schwestern bestätigten das und berichteten mir, die Patienten bräuchten mehrere Einläufe, bis sie erneut entgiftet seien. Ich kann nicht oft genug wiederholen, wie wichtig die Entgiftung ist. Sogar die vielen Einläufe waren nicht genug! Ich mußte den Patienten auch Rizinusöl zu trinken geben und ihnen jeden zweiten Tag einen Rizinusöl-Einlauf verabreichen, zumindest in der ersten Woche. Nach zwei Wochen hätten Sie diese Patienten nicht wiedererkannt! Sie waren auf einer Trage gekommen, und jetzt gingen sie umher. Sie hatten Appetit. Sie nahmen zu, und die Tumore nahmen ab.

Sie werden fragen: „Wie kann so ein Krebstumor schrumpfen?“ Das war auch für mich schwer zu verstehen. Bei meiner Arbeit mit Tuberkulosepatienten hatte ich gelernt, daß ich ihnen jeden Tag Kalium, Jod und Leberinjektionen geben mußte, um der Leber und dem ganzen Körper zu helfen, den Kaliumvorrat der Zellen wiederaufzufüllen. Nun, soweit ich es überblicken kann, ist die Situation so: Zuerst geben wir dem Patienten eine #495 möglichst salzfreie Diät[12 ] , damit er viel Salz (Natrium) ausscheiden kann. In den ersten Tagen scheiden die Patienten drei, fünf oder gar acht Gramm Salz aus, obwohl ihre Kost nur etwa ein halbes Gramm Natrium enthält.

Außerdem bekommen die Patienten Thyroid und Lugol-Lösung (Lugol- Lösung ist Jod plus Kaliumjodid). Ich erfuhr zum erstenmal durch das sogenannte Kaulquappenexperiment Gudenaths, daß Jod notwendig ist, um die Oxidationsfähigkeit zu fördern. Zudem gaben wir den Patienten große Mengen Kalium [12]. Ich benötigte ungefähr 300 Versuche, bis ich die richtige Kaliumverbindung fand. Es ist eine 10%ige Lösung aus Kaliumglukonat, Kaliumphosphat (monobasisch) und Kaliumacetat. Davon erhält der Patient zehnmal täglich vier Teelöffel in Säften. Diese große Menge Kalium nimmt der Körper auf [12] Gleichzeitig geben wir dem Patienten fünfmal ein Grain Thyroid und sechsmal drei Tropfen Lugol- Lösung (halbe Stärke). Das sind zusammen 18 Tropfen Lugol, eine hohe Dosis. Nach unseren Beobachtungen hat niemand Herzklopfen davon bekommen, obwohl einige Patienten berichteten, sie hätten früher kein Thyroid einnehmen können, ohne Herzklopfen zu bekommen. Manche Patienten behaupteten, sie hätten zuvor nicht einmal einen Teelöffel Zitronen- oder Orangensaft nehmen können sie waren allergisch dagegen.

Doch wenn sie gut entgiftet sind und reichlich Kalium haben, sind sie nicht mehr allergisch. Allergien und andere Überempfindlichkeiten werden beseitigt.

Wenn Thyroid und Lugol in den Organismus gelangen, werden sie sofort in die Krebssubstanz befördert. Diese reifen Zellen absorbieren beides schnell, und vielleicht wachsen sie ein wenig schneller. Aber sie nehmen diese Substanzen gierig auf soviel wie möglich -, möglicherweise zusammen mit etwas Natrium. Doch schließlich ist kaum noch Natrium da. Also absorbieren diese Zellen Kalium und oxidierende Enzyme und sterben ab. Man muß wissen, daß Krebszellen im wesentlichen von der Gärung leben; aber Kalium und oxidierende Enzyme sorgen für Oxidation. Und an diesem Punkt können wir Krebszellen abtöten, indem wir ihnen die Bedingungen nehmen, die sie zum Überleben brauchen.

Doch jetzt haben wir es mit einer Unmenge toter Zellen im Körper, im Blut zu tun und sie müssen ausgeschieden werden, einerlei, wo sie sich befinden. Das ist nicht so einfach! Die reifen, erwachsenen Zellen sind sehr abnorm. Sie lassen sich viel leichter abtöten als die unreifen, nicht ausgewachsenen und nicht voll entwickelten Zellen. Und in den Lymphgefäßen befinden sich ebenfalls Krebszellen. Diese verstopfen die Lymphgefäße an beiden Enden, so daß weder Blut noch Lymphe sie erreichen können. Auch in den Drüsen sind Krebszellen. Sie verstecken sich dort, vor dem regulären Kreislauf geschützt. Es ist also nicht leicht, an sie heranzukommen. Zuerst wird nur die große Tumormasse abgetötet. Aber diese große Masse muß der Körper anschließend absorbieren, wo immer sie sich befindet vielleicht in der Gebärmutter,
in den Nieren, in den Lungen oder im Gehirn. Diese Absorption ist nur durch das Blut möglich. Ich nenne das“ parenterale Verdauung“. Die enterale Verdauung findet im Verdauungstrakt statt. Die parenterale Verdauung spielt sich außerhalb des Verdauungssystems ab, durch das Blut. Darum ist es wichtig, den Körper weiter Tag und Nacht zu entgiften, um die parenterale Verdauung maximal zu beschleunigen, sogar eine „Überfunktion“ herbeizuführen. Wie können wir das erreichen?

Um eine maximale parenterale Verdauung zu gewährleisten, ist es meiner Erfahrung nach notwendig, mit dem Boden zu beginnen. Unser Boden muß normal sein. Wir sollten keinen Kunstdünger, keine Gifte, keine Sprays verwenden, die in den Boden gelangen und ihn vergiften. Alles, was in einem vergifteten Boden wächst, enthält Gift. Das gilt auch für unsere Nahrung, das Obst und das Gemüse. Ich bin davon überzeugt, daß der Boden unser äußerer Stoffwechsel ist. Eigentlich ist er unserem Körper nicht fern. Wir hängen von ihm ab. Doch unsere moderne Nahrung, die „normale“ Nahrung, die die Menschen essen, wird in Flaschen abgefüllt, vergiftet, eingedost, gefärbt, pulverisiert, tiefgefroren, in Säure getaucht, eingesprüht. Sie ist nicht mehr natürlich. Wir essen keine lebendige, natürliche Nahrung mehr. Wir essen und trinken eine Menge toter, giftiger Substanzen aber man kann sehr kranke Menschen nicht dadurch heilen, daß man ihrem Organismus Giftstoffe zuführt. Wir können unseren Körper nicht entgiften, wenn wir ihm durch das Essen #497 Gifte einflößen, und das ist einer der Gründe dafür, daß die Zahl der Krebskranken so sehr zunimmt. Es ist angenehm, in der Küche Zeit zu

sparen; doch die Folgen sind schrecklich. Vor dreißig oder fünfzig Jahren war Krebs eine Alterskrankheit. Nur ältere Menschen, deren Leber geschwächt abgenutzt war, wurden krank. Sie erkrankten an Krebs, wenn sie 60 oder 70 Jahre alt waren, und Krebs war selten. Jeder weiß das. Heute stirbt einer von vier Menschen an Krebs, und bald wird es einer von drei sein. In der zweiten Generation ist es noch schlimmer. Die armen Kinder erkranken immer häufiger an Leukämie. In keinem anderen Land ist die Leukämie so verbreitet wie in den USA. Das ist unsere eigene Schuld. Eiscreme wird aus Invertzucker gemacht. Coca Cola enthält Phosphorsäure. Ist es da noch verwunderlich, daß Kinder chronische Krankheiten bekommen? Aus diesen Substanzen besteht heutzutage unser äußerer Stoffwechsel!

Betrachten wir jetzt einmal den Verdauungsapparat. Am wichtigsten ist es, daß wir die Leber, die Teil des Verdauungstraktes ist, wiederherstellen d. h. ihr Gewebe und ihre Funktion. Das ist sehr harte Arbeit. Wir geben den Patienten (auch den lüberkulosepatienten) Leberinjektionen, und da die meisten dieser Patienten mehr rote Blutkörperchen brauchen, fügen wir etwas Vitamin B12 hinzu. Sie bekommen 3 ccm Rohleberextrakt zusammen mit 100 mcg Vitamin B12. Als ich entdeckte, daß unser Obst und Gemüse nicht mehr genügend Kalium und oxidierende Enzyme enthält, suchte ich nach der besten Kaliumquelle in der passendsten Zusammensetzung und nach der verläßlichsten Quelle für oxidierende Enzyme. Ich fand sie in der Kalbsleber. Doch wir können dem Patienten keine Kalbsleber geben, weil sie zuviel Fett und Cholesterin enthält. Wie Sie wissen, sind Fett und Öl verboten. Darum geben wir den Patienten frisch gepreßten Kalbslebersaft (Siehe dazu Anhang 3), der auf besondere Weise mit Karotten zu gleichen Teilen zubereitet wird. Leber allein kann man nicht pressen. Wir nehmen ein halbes Pfund frische (nicht gefrorene) Kalbsleber und ein halbes Pfund Karotten, um ein Glas (200 CM3) frischen Saft herzustellen. Schwerkranke Patienten bekommen täglich zwei oder sogar drei Gläser, und sie mögen den Saft.

Das alles tun wir, um die enterale Verdauung wiederherzustellen. Wenn wir damit Erfolg haben, fügen wir Magensaft (Acidol-Pepsin) und nicht überzogene Pankreatintabletten hinzu (bei Krebspatienten kann das Verdauungssystem den Mantel nicht auflösen). Pankreatin geben wir fünfmal am Tag, jeweils drei Tabletten. So haben die Patienten immer genug Trypsin, Pepsin, Lipase und Diastase im Körper. Das Blut kann diese Enzyme mit sich führen und den Tumor verdauen, einerlei, wo er sich befindet.

Da meine Zeit knapp wird, möchte ich Ihnen noch schildern, wie wir die Wirksamkeit dieser Therapie beim Krebs beweisen.

Da wären zunächst die Ergebnisse. Ich darf wohl behaupten, daß ich in der Hälfte aller Fälle erfolgreich bin, selbst wenn sie weit fortgeschritten sind. Wirklich problematisch wird es, wenn wir die Leber nicht reaktivieren können. Dann besteht keine Hoffnung mehr. Die Leber, ihre Reaktivierung und ihre Funktionen sind so wichtig, daß einige Patienten, deren Leber nicht gesund wird, innerhalb von etwa sechs Monaten bis zweieinhalb Jahren an Zirrhose sterben. Bei Autopsien

finden wir keine Krebszellen im Körper. Die Patienten sterben nicht an Krebs, sondern an ihrer geschrumpften Leber. Seitdem ich den Kranken mehr Lebersaft gebe und mehr Medikamente, welche die parenterale Verdauung fördern, kommen solche Fälle selten vor.

Ich glaube, ich könnte noch viel tun, um die Resultate zu verbessern. Ich möchte mich hier nicht mit den Schwierigkeiten befassen, mit denen die Patienten konfrontiert sind, wenn sie nach Hause gehen und ihr Arzt ihnen sagt, sie brauchten sich nicht so „unvernünftig“ zu ernähren. Oder wenn die Familie glaubt, die Behandlung mache zuviel Arbeit immerhin dauert es ein bis eineinhalb Jahre, um die Leber zu reaktiveren. Die Leberzellen erneuern sich innerhalb von vier bis fünf Wochen, bei älteren Patienten innerhalb von fünf bis sechs Wochen. Um eine Leber gesund zu machen, benötigen wir 12 bis 15 Generationen neuer Leberzellen. Das sind eineinhalb Jahre. Aber das ist meiner Erfahrung nach der wichtigste Teil der Terapie. Jetzt zu den Beweisen für diese Theorie. Ich hatte die Idee, einen Tierversuch zu machen und dabei zwei Ratten eine krebskranke und eine gesunde miteinander zu verbinden. Wir öffne#499 ten ihnen die Seiten, verbanden ein Blutgefäß und nähten die Tiere zusammen. Das Blut der gesunden Ratte kreiste einen Tag und eine Nacht in der kranken und reinigte den kranken Körper. So konnten wir nachweisen, daß ein gesunder Stoffwechsel Krebs heilen kann. Wir können eine krebskranke Ratte mit dem Körper einer gesunden Ratte heilen. Doch wir befinden uns im Anfangsstadium des Experimentierens. Der Mann einer meiner Patientinnen wollte sich mit seiner Frau verbinden lassen, weil sie in sehr schlechter Verfassung war. Aber sie lehnte ab, sie wollte ihn nicht so lange neben sich ans Bett fesseln, wo sie beide Tag und Nacht hätten intensiv gepflegt werden müssen. Als sie zu uns gebracht wurde, hatte sie eine sehr kranke Leber mit wahrscheinlich Hunderten von Metastasen auch im übrigen Körper. Ich hatte den beiden gesagt, daß ich wohl nichts mehr für die Frau tun könne; darum wollte der Ehemann seinen gesunden Körper zur Verfügung stellen. Übrigens lebt die Frau noch, und es geht ihr immer besser. Wie dem auch sei – wir haben keine Erfahrung mit Menschen, was diese Experimente betrifft, nur mit Ratten.

Unser nächster Schritt bestand darin, durch Punktion winzige Gewebeproben aus der Leber zu entnehmen. Wenn sich der Patient im Laufe der Zeit erholt, ist das auch an den Leberproben mikroskopisch und chemisch nachweisbar. Der Kalium- und Eisengehalt nimmt zu, und wir können jetzt auch den Kobaltgehalt bestimmen.

Zehn Jahre lang habe ich den Kaliumgehalt im menschlichen Blutserum untersucht und etwa 200 Kurven gezeichnet. Aber sie sind nicht typisch. Wenn wir dagegen ein wenig Gewebe entnehmen – etwas Schleimhaut oder Muskelgewebe – und der Patient gesund wird, können wir in den Gewebeproben eine Zunahme des Kaliumgehaltes feststellend Das ist von enormer Bedeutung.

Als ich vor zwei Monaten meinen Urlaub plante, schrieben mir die Eltern dieses kleinen Jungen und baten mich, ihn wegen Leukämie zu behandeln. Hier ist dieser Junge. Er hatte Bluttransfusionen bekommen, sein Blutbild wies 50000 bis 60000 weiße und 1,4 Millionen rote Blutkörperchen auf. Er hatte in einer Woche fast acht Pfund verloren und konnte weder essen noch trinken. Ich begann vor ungefähr sechs Wochen mit der Behandlung. Seitdem ist der Junge aus dem Bett. Er kann Fahr#500 rad fahren, er ist aktiv und hat viereinhalb Pfund zugenommen. Sein Blutbild ist normal – Lymphozyten 6.500, Hämoglobin 73, Erythrozyten 4,5 Millionen. Jetzt steht er hier vor Ihnen. (Die Mutter fügt hinzu:“Ich möchte Ihnen sagen, Herr Doktor, er mag den Lebersaft wirklich (siehe dazu Anhang 3), er möchte keine Schokolade essen.“) Sehen Sie, die Kinder mögen den Lebersaft und bitten um mehr. In der Klinik, in die die Eltern das Kind gebracht hatten, konnte man angeblich nichts für ihn tun. Aber ich glaube, daß wir den Jungen jetzt retten können. (Applaus)

Hier ist noch ein Patient, Herr Eyerly. Würden Sie bitte zu mir kommen? Herr Eyerly ist gekommen, um mich zu treffen. Er lebt in Salem, Oregon. Er hatte Prostatakrebs, der in die Harnblase hineingewachsen war. Er ging in die Universitätsklinik nach Portland zu einem berühmten Urologen. Dieser entdeckte die Metastasen in der Blase und sagte, man könne nichts mehr tun. Außerdem hatte sich der Krebs in die Beckenknochen ausgebreitet. Das war vor zwei Jahren. Die Ärzte, einschließlich des Hausarztes, hatten ihm nur noch vier bis sechs Wochen Lebenszeit gegeben, vor allem deshalb, weil alle Beckenknochen voller Krebs waren. Er sah schrecklich krank aus, als er zu uns kam. Seine Frau brachte ihn zusammen mit einer Krankenschwester. Er hatte sein Testament aufgesetzt und rechnete nicht damit zu überleben. Jetzt ist er geheilt. Es war besonders schwierig. Ich möchte seiner Frau danken. Sie hat die Diät mit größter Hingabe zubereitet. Sie war wunderbar, und wir konnten uns auf sie verlassen. Wenn sich eine Familie wirklich für die Behandlung einsetzt, können wir selbst diese weit fortgeschrittenen Fälle heilen. Natürlich können wir nicht jeden Patienten retten; aber auf jeden Fall mehr, als wir es für möglich halten.

(Frage aus dem Publikum:“Wie lange dauerte es?“)

Was die Harnblase angeht, so dauerte es nur ein paar Wochen, dann war der Urin frei von Eiter und Blut, der Stuhl ebenfalls. Doch im Becken gab es Hunderte von Metastasen, und sie zu beseitigen dauert lange. Der Körper wandelt diesen Krebs nämlich zuerst in sogenannte osteoplastische Gebiete um. Das ist kein osteolytischer, Knochen abbauender Prozeß. Meine Therapie baut mehr Knochensubstanz auf. Der Körper erzeugt mehr Knochengewe#501 be und wandelt dann die hypertrophierten Knochen in normales Gewebe um. Dann verschwinden die Schmerzen. Heute kann der Patient ein normales Leben führen er ist sogar Direktor einer Firma. Zufällig sind diese beiden Patienten hier, und ich konnte sie Ihnen vorstellen.


Ende des Zitats.

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