Thiocyanat – Gift oder Heilmittel bei der Vitamin B 17 Therapie
Kritiker wiederholen immer wieder die überhaupt nicht belegte Aussage, dass die Vitamin B 17 Therapie giftig sei. Dabei wird regelmäßig argumentiert, dass ein Spalt Produkt bei der Verstoffwechselung von Vitamin B 17 entsteht, dass Blausäure enthält und damit toxisch ist.
Diese Aussage ist falsch. Es entsteht keine Blausäure, sondern Thiocyanat.
Das ist eine interessante Substanz, die in der Biologie eine bedeutende Rolle spielt. Unabhängig von der Vitamin B 17 Therapie und entsprechender Forschung gibt es auch weitgehende Untersuchungen über den biologischen und pharmakologische Wirkmechanismus des Spaltprodukts Thiocyanat.
Thiocyanat, ein bioaktives Ion mit orthomolekularem Charakter, ist in der belebten Natur weit verbreitet und spielt eine bedeutende Rolle für die Zelltätigkeit und die Aufrechterhaltung vitaler Funktionen. Über viele Jahre wurde seine biologische Aktivität jedoch nicht angemessen erkannt oder eingeschätzt; teilweise wurde es sogar als denaturierendes Agens betrachtet. Mit dem wachsenden wissenschaftlichen Erkenntnisstand der letzten Jahrzehnte wurde zunehmend deutlich, dass Thiocyanat an essenziellen Prozessen in pflanzlichen und tierischen Zellen beteiligt ist. Seine antimikrobielle Wirkung im Mundbereich und an anderen Eintrittspforten für Krankheitserreger, seine Mitwirkung an Immunprozessen sowie seine Rolle bei Membranaktivitäten und deren Einfluss auf den Zellstoffwechsel verdeutlichen die tiefgreifenden Auswirkungen dieses Ions auf den Gesamtorganismus.
Prof. Dr. med. habil. Dr. rer. nat. Wolfgang Weuffen, ehemaliger Ordinarius und Direktor des Hygieneinstituts der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, widmete dem Thiocyanat seit 1952, also über 50 Jahre hinweg, seine unermüdliche Forschungsarbeit. Dabei integrierte er ein breites Team von Mitarbeitern und eine große Zahl von Graduierenden.
Prof. Weuffen gelang es außerdem, führende Wissenschaftler aus verschiedenen Fachdisziplinen der Alma Mater Gryphiswaldensis sowie weiterer in- und ausländischer Hochschulen und Forschungseinrichtungen für die Zusammenarbeit zu gewinnen. Zu diesen zählen auch renommierte Biochemiker und Chemiker, darunter Prof. Dr. Heinz Decker, langjähriger Ordinarius der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und Direktor des Instituts für Molekulare Biophysik, der als Mitherausgeber beteiligt war.
Auf Grundlage der in mehr als 150 wissenschaftlichen Publikationen dokumentierten Ergebnisse sowie einer sorgfältigen Auswertung der Literatur wird festgestellt, dass neben den positiven, biologischen Wirkungen keinerlei giftige oder toxikologische Reaktionen feststellbar sind. Durch die wissenschaftlichen Arbeiten wurde ein umfassendes Bild der Thiocyanat-Forschung erstellt. Dabei wurden Disziplinen wie Strukturchemie, Strukturbiologie, Molekularbiologie, Toxikologie sowie Medizin und Veterinärmedizin synoptisch betrachtet.
Diese Forschungsergebnisse sollten eigentlich die Diskussion über die „Giftigkeit“ der bei uns durchgeführten Vitamin B 17 Therapie beenden.