Die Vitamin B17 Krebstherapie Kompakt – alles auf einen Blick

Metformin und Syrosingopin: Ein tödliches Duo gegen Krebszellen

Metformin und Syrosingopin könnten die Art und Weise, wie wir Krebs behandeln, grundlegend verändern. Diese Kombination, entdeckt von Professor Don Benjamin und seinem Team am Biozentrum der Universität Basel, zeigt eine beispiellose Fähigkeit, Krebszellen regelrecht auszuhungern, während gesunde Zellen weitgehend unberührt bleiben. Die Idee ist ebenso genial wie simpel: Man nutzt den unstillbaren Energiehunger von Krebszellen gegen sie selbst. Krebszellen setzen auf eine extreme Form der Glykolyse, den Warburg-Effekt, um ihren hohen Energiebedarf zu decken. Dabei produzieren sie enorme Mengen an Laktat, das sie schnell loswerden müssen, um nicht in ihrem eigenen sauren Stoffwechselmüll zu ersticken. Genau hier setzt die Kombination aus Metformin und Syrosingopin an.

Metformin, ursprünglich ein Diabetesmedikament, unterbricht den Elektronentransport in den Mitochondrien und blockiert so die Energieproduktion. Gleichzeitig verringert es die Regeneration von NAD⁺, einem essenziellen Molekül für den Zellstoffwechsel. Dieser erste Angriff schwächt die Krebszellen bereits erheblich, doch der eigentliche Todesstoß kommt von Syrosingopin, einem fast vergessenen Blutdrucksenker. Dieses Medikament, das in den 1950er Jahren entwickelt und später vom Markt verdrängt wurde, hat eine ungeahnte Superkraft: Es blockiert die Laktattransporter MCT1 und MCT4. Das bedeutet, dass Krebszellen ihren toxischen Stoffwechselabfall nicht mehr loswerden können. Ohne diesen Entsorgungsmechanismus übersäuern sie buchstäblich von innen heraus, die Glykolyse bricht zusammen, die Energieversorgung kommt zum Erliegen – und die Zellen sterben ab.

Die Wissenschaft hinter dieser Entdeckung ist verblüffend. Professor Benjamin und sein Team hatten ursprünglich untersucht, wie Krebszellen auf metabolischen Stress reagieren. Sie stellten fest, dass die Kombination von Metformin mit Syrosingopin eine Art metabolische Falle erzeugt: Krebszellen sind in hohem Maße auf Glykolyse angewiesen und können sich nicht auf andere Energiequellen umstellen. Indem man ihnen sowohl die ATP-Produktion als auch die Möglichkeit zur Entsorgung von Laktat nimmt, setzt man sie einem tödlichen Stress aus, den sie nicht überleben können. Während gesunde Zellen flexible Stoffwechselmechanismen nutzen können, um sich anzupassen, sind Krebszellen in dieser Hinsicht erstaunlich unflexibel. Dieser fundamentale Unterschied wird mit dieser Strategie eiskalt ausgenutzt.

Aber warum wurde Syrosingopin vergessen? Ursprünglich wurde es als Antihypertensivum verwendet, doch mit der Entwicklung neuerer Medikamente, die spezifischer wirkten, geriet es in Vergessenheit. Niemand hätte geahnt, dass es eines Tages als Schlüssel zu einer neuen Krebstherapie wiederentdeckt werden könnte. Die Kombination aus Metformin und Syrosingopin könnte besonders bei aggressiven Tumoren wie Glioblastomen, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Brustkrebs und Leukämien bedeutend sein – Krebsarten, die oft schwer zu behandeln sind und eine hohe Sterblichkeitsrate aufweisen. Der große Vorteil dieser Methode liegt nicht nur in ihrer Wirksamkeit, sondern auch in der Tatsache, dass beide Medikamente bereits zugelassen und gut erforscht sind. Das bedeutet, dass der Weg zu klinischen Anwendungen deutlich kürzer und kostengünstiger wäre als bei der Entwicklung völlig neuer Wirkstoffe.

Die große Frage ist nun, ob diese bahnbrechende Erkenntnis tatsächlich in groß angelegte klinische Studien überführt wird oder ob sie, wie so viele kostengünstige, aber nicht lukrative Ansätze, in der Schublade verschwindet. Die Pharmaindustrie hat wenig Interesse daran, nicht-patentierbare, günstige Medikamente in die breite Anwendung zu bringen, wenn sie stattdessen Milliarden mit neuen, exklusiven Krebstherapien verdienen kann. Doch die Wissenschaft lässt sich nicht aufhalten, und immer mehr Forscher und Ärzte fordern einen offeneren Umgang mit Medikamenten-Repurposing, also der Wiederverwendung existierender Medikamente für neue Indikationen.

Es ist durchaus denkbar, dass die Kombination von Metformin und Syrosingopin den Weg für eine neue, nicht-toxische und kostengünstige Krebstherapie weiter ebnen könnte. Die nächsten Jahre werden entscheidend sein. Werden mutige Wissenschaftler diesen Ansatz weiterverfolgen und die dringend benötigten klinischen Studien vorantreiben? Oder wird dieser Durchbruch, der das Potenzial hat, im Schatten kommerzieller Interessen begraben? Klar ist: Die Wissenschaft hat eine Tür geöffnet – es liegt an uns, hindurchzugehen.


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