Aspekte der Gerson Therapie: Der Kaffee-Einlauf Teil 6

Wenden wir uns dem Teil der Gerson Therapie zu, der die meisten Missverständnisse und Irrtümer bezüglich der Anwendung beinhaltet, dem Kaffee-Einlauf.

Durchforstet man das Internet oder liest die zur Verfügung stehenden einschlägigen Publikationen und Bücher so gewinnt man den Eindruck, dass der Gerson Kaffee Einlauf mit den anderen Einläufen identisch ist. 

Dem liegt ein grundsätzliches Missverständnis zu Grunde.

Es wird der Irrtum begangen, alle Formen der Aufnahme von Flüssigkeit im Enddarm als Einlauf zu bezeichnen. 

Das ist vielleicht auch in der Original Literatur von Dr. Gerson nicht so ganz eindeutig dargestellt worden.

Auch die Wirkungsweise des hohen Einlaufs und des Kaffeeeinlauf sind vollkommen unterschiedlich.

Die beiden Therapiemethoden sind überhaupt nicht miteinander vergleichbar. Auch wenn die Art und Weise der Herstellung der Flüssigkeit und Anwendung recht ähnlich sind, so muss doch beachtet werden, dass es sich dabei um vollkommen unterschiedliche Therapieverfahren handelt.

Diese Verwechslung führt zu fundamentalen Irrtümern und auch vollkommen falschen Anwendungen, die den gesamten Erfolg der Kur gefährden können.

Die hohen Einläufe sind Reinigungsmaßnahmen für den Darm und dienen einer grundsätzlichen Entgiftung und Entschlackung über die Darmschleimhaut.

Der Kaffeeeinlauf ist aber in seiner wesentlichen Wirkung eine Aktivierung der Leber.

Da sich im Enddarm sehr viele venöse Blutgefäße als Geflecht befinden, die alle eine Verbindung zur Pfortader haben und damit direkten Zugang zur Leber, wird beim Kaffeeeinlauf die Fähigkeit der Schleimhaut Flüssigkeiten aufzunehmen ausgenutzt, um direkten Einfluss auf die Leber und den Stoffwechsel der Leber zu nehmen.

Das bedeutet konkret, dass die Flüssigkeit, die in den Enddarm gelangt, vollständig von der Schleimhaut aufgenommen wird und über das venöse System direkt ohne Umwege in die Leber gelangt. Dort entfaltet der Kaffee seine Wirkung.

Die Palmitat-Verbindungen sowie das Koffein, Theobromin und Theophyllin im Kaffee weiten die Blutgefäße und Gallengänge in der Leber und entspannen die glatte Muskeln, regen die der Darmperistaltik an und erhöhen den Gallenfluss.

Wir kennen die Wirkung des Kaffees, als anregendes Lebensmittel.

Normalerweise, wenn der Kaffee getrunken wird, gelangt er über den Magen in den oberen Bereich des Darms, wird dort resorbiert und geht über die venösen Blutgefäße durch den Körper, zum Beispiel in das Gehirn, wo es seine anregende Wirkung entfaltet.

Das ist der Moment, bei dem es zu einer verbesserte Vigilance und Aufmerksamkeit und Wachheit in unserem Gehirn erfolgt. Das ist der gewünschte Effekt des Kaffeetrinkens.

Da dieser Kaffee über das normale Blutgefäß erst nach einer Passage durch den Körper in die Leber gelangt, hat der Effekt bereits an anderen Organsystemen seine Wirkung gezeigt. Auch zum Beispiel eine verbesserte Durchblutung der Herzmuskulatur und eine Anregung des vegetativen Nervensystems.

Ganz anders ist es bei dem Kaffee-Einlauf. 

Da der Kaffee direkt in die Leber kommt, kann er ohne Umwege seine anregende Wirkung in den Leberzellen entfalten.

Das bedeutet, die Leberzellen werden durch den Koffeingehalt der Flüssigkeit unmittelbar angeregt und es kommt zu einer besseren Stoffwechselleistung und Entgiftung der Leber.

Und das ist die wahre Wirkung der Gerson Kaffee Einlauf Therapie.

Der Kaffeeeinlauf weitet die Gallengänge. 

Das ist seine grundsätzliche Wirkung. 

Dadurch wird die Ausscheidung toxische Krebsabbauprodukte durch die Leber ebenso gefördert wird.

Jetzt kann man verstehen, dass es sich dabei um eine Leberaktivierung und nicht um eine Darm Entgiftung handelt. 

Auch wenn die Verfahren so ähnlich sind, unterscheiden Sie sich ganz wesentlich.

Kommen wir zur Anwendung:

Angesichts der oben beschriebenen Unterschiede unterscheidet sich die Anwendung in der Form, dass es sich nicht um einen Einlauf handelt, wie überall beschrieben und auch fälschlicherweise im Namen vorkommt, sondern um ein Klistier.

Klistiere werden mit so genannten Klistierbällen durchgeführt. 

Solche Bälle kann man in jedem gut sortierten Gesundheits Geschäft kaufen. 

Es handelt sich dabei um runde meist rote Gummibälle, die eine Spitze haben, die in den Enddarm eingeführt werden kann.

So ein Ball nimmt höchstens 150 ml Flüssigkeit auf. Das ist genau die Menge Flüssigkeit, die für die spezielle Anwendung brauchen.

Verwenden Sie bitte auch etwas Vaseline, damit die Anwendung schmerzfrei durchgeführt werden kann.

Und nun zur praktischen Seite.

Zuerst einmal stellen Sie die Kaffee Lösung her.

Auch dabei gibt es vielerlei Behauptungen, die die ganze Angelegenheit nur verkomplizieren, ohne damit wirklich einen Nutzen hervor zu bringen. 

Sie können einen ganz gewöhnlichen Kaffee verwenden, den sie für den täglichen Bedarf möglicherweise zu Hause haben.

Sie nehmen bitte auf 1 l Wasser, drei Esslöffel gemahlenen Kaffee (kein Instant Kaffee) und kochen den 3 Minuten auf kleiner Flamme. Danach lassen Sie den Kaffee 10 Minuten ziehen. Gießen Sie den Kaffee durch ein Sieb und so haben Sie 1 l Flüssigkeit für die Anwendung des Kaffeeeinlauf.

Es ist von Vorteil die ganze Tagesmenge auf einmal zu kochen.

Für den eigentlichen Einlauf, der eigentlich Klistier heißt, nehmen Sie dann 150 ml ihrer vorgekochten Flüssigkeit und lassen das ganze auf Körpertemperatur abkühlen oder erwärmen es auf Körpertemperatur. 

Füllen Sie den Gummiball mit dem Kaffee. Jetzt ist die Anwendung genauso wie bei den Einläufen.

Sie legen sich auf die rechte Seite, applizieren die Flüssigkeit in den Darm und halten sie fest. 

Warten Sie bitte 12 bis 15 Minuten, dann kann es sein, dass die gesamte Flüssigkeit bereits von der Schleimhaut aufgesaugt wurde. Ansonsten warten Sie noch ein paar Minuten und gehen auf die Toilette.

Alle 3 Minuten hat das gesamte Blut des Körpers einmal die Leber durchlaufen. 

Durch das Koffein weiten sich die Blutgefäße ebenso wie die Leberpfortadern. Gleichzeitig weiten sich die Gallengänge durch den erhöhten Blutfluss, was den Gallenfluss anregt. 

Die glatten Muskulatur um die inneren Organe herum entspannen sich. 

Das Blutserum und seine zahlreichen Komponenten werden entgiftet, wenn sie durch die Leber fließen, in der das Koffein wirkt.

Da die Verabreichung des Kaffee-Einlaufs bedeutend einfacher ist, als die anderen Einläufe, ist es auch unproblematisch, diese Anwendung mehrmals am Tag durchzuführen. 

Dr. Gerson empfiehlt bis zu 13 Anwendungen pro Tag. Das hängt etwas von ihrer Konstitution und Intensität ihrer Kur ab, ob sie diese 13 Anwendungen tatsächlich durchführen, aber es ist zu bedenken, je öfter sie die Einläufe verwenden, desto besser ist die Entgiftungsleistung der Leber.

Interessanterweise berichtet die Patienten von direkten Wirkungen. 

Sie fühlen sich wacher, wohler und Schmerz Patienten berichten über eine deutliche Reduktion ihrer Schmerzen.

Deshalb ist dieser Teil der Entgiftungstherapie in der Gerson Kur von so großer Bedeutung und deshalb ist die falsche Anwendung auch ein so großes Hindernis für den Erfolg der gesamten Behandlung.


Fortsetzung folgt.

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